Besondere Aufmerksamkeit schenkt man Bernsteinen mit Inklusen. Als Inklusen bezeichnet man Einschlüsse von fossilen Tieren oder Pflanzenteilen. In besonders altem Bernstein können Federn von Dinosauriern eingeschlossen sein. Man kennt heute ca. 80 verschiedene Arten von Bernsteinen, die sich nur äußerlich, durch ihren Fundort und in ihrer Härte voneinander unterscheiden. In der Bezeichnung und Einklassifizierung geht man ähnlich vor wie bei Mineralen. Es gibt weißlich undurchsichtige Bernsteine, klare, gelb, orange, rot- orange, bräunlich, gold- gelb und schwarze mit und ohne Inklusen. Manchmal sind in Bernsteinen auch kleine Luftbläschen eingeschlossen, die ihn in milchigen Gelb erscheinen lassen. Hat Bernstein in einem eisenhaltigen Segment gelagert, so nimmt er eine rote Farbe an, ist Pyrit eingelagert, so kann er auch grünlich erscheinen. Andere mineralische Einschlüsse können ihn elfenbeinfarben erscheinen lassen. Sogar eine bläuliche Färbung kommt vor, wenn organische Überreste eingeschlossen sind und bei Licht betrachtet bläulich schimmern.
Die Art bzw. das Aussehen des Bernsteins hängt vom Fundort ab. Als bekanntester Fundort gilt die Ostseeküste. Bernstein kann grundsätzlich in allen Regionen der Erde vorkommen, mit Ausnahme der Polarregionen, dort hat man ihn bisher nicht gefunden. Vornehmlich kommt Bernstein in nördlichen und gemäßigten Zonen vor. Große Bernsteinvorkommen nennt man Bernsteinwälder. Große Bernsteinwälder befinden sich in der Ostsee, denn häufig werden kleine Bruchstücke Bernstein an die Küste gespült. Weitere Fundorte sind: England, Portugal, Spanien, Kanada, Mexiko, Japan, Libanon, Dominikanische Republik, Madagaskar und Borneo.Bernstein ist sehr leicht und nur wenig schwerer als Wasser. In Süßwasser sinkt Bernstein zu Boden und schwimmt aber in Salzwasser. Bei Bernstein findet wie bei anderen Versteinerungen keine Umwandlung in kristallines Material statt. Der Bernstein behält seine Konsistenz als Baumharz nur in verhärteter Struktur. Chemisch gesehen besteht Bernstein aus einer Vielzahl von Stoffen und bildet ähnlich den heutigen Kunstharzen ein Polyester und gehört zur Gruppe der Terpene. Bernstein wird gern imitiert z.B. aus Kunstharz. Natürlicher Bernstein ist leicht entzündbar und brennt, wenn man nur ein Streichholz daran hält. Kunstharze dagegen sind nicht leicht entzündbar.
Der Name Bernstein kommt von der alten Bezeichnung Brennstein. So verwendete man ihn anstatt von Weihrauch. Beim Verbrennen des Bernsteins kann man einen aromatischen Geruch wahrnehmen. Auch in der Antike war der Bernstein bereits bekannt, so nannte man ihn im antiken Griechenland “electron”. Wenn man Bernstein reibt, dann entsteht eine elektrostatischer Effekt, dies brachte ihm den Namen “electron” ein. Im antiken Rom nannte man den Bernstein “succinum”, was Saft bedeutet, daher auch die Bezeichnung Succenit. Die Endung -it ähnlich der Bezeichnung für Minerale. Die Germanen nannten den Bernstein “glasaz” oder “glaesum”, was Glas bedeutet. Auch heute noch wird er in einigen Fachkreisen als Glas bezeichnet.Wie in der Antike auch heute wird der Bernstein gern als Schmuckstein oder zur Ausschmückung von z.B. Gegenständen und Räumen (Bernsteinzimmer) verwendet. Zur Schmuckherstellung werden allgemein nur die schönsten und besten Bernsteine verwendet. Es kommt aber auch vor, dass stark verunreinigte und nicht so schöne Bernsteine zur Schmuckherstellung verwendet werden. Zur Aufwertung des Äußeren wird der Bernstein in Öl abgekocht, dies macht ihn klarer und farbintensiver. Ob Naturschönheit oder behandelt ist ein entscheidender Faktor der Preisgestaltung beim Bernsteinschmuck.
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