In letzter Zeit hört man im Kunsthandwerk zunehmend von der wachsenden Bedeutung von Keramikschmuck. Dabei werden keramische Werkstoffe zu hochwertigen Trauringen, Ketten oder Ohrhängern verarbeitet, ohne dass der Laie mit bloßem Auge feststellen könnte, dass es sich tatsächlich um Keramik handelt. Denn schließlich denkt man dabei eher an die rotbräunlichen Tontöpfe und Amphoren vergangener Zeiten oder verstaubtes Porzellangeschirr, als an hochmoderne und ästhetische Schmuckstücke.
Von der Vase über Zahnimplantate bis zum Schmuck
Schon vor tausenden von Jahren begann man im asiatischen Raum Alltagsgegenstände, wie Vasen und Schalen, mithilfe der „Kunst des Feuers“ aus Keramik herzustellen. Diese Kunst verbreitete sich im Laufe der Jahrhunderte im Rest der Welt, da dieser Werkstoff sich sowohl zum Baumaterial als auch zur Verarbeitung in Gebrauchsgegenstände eignete. Zwar waren die Töpferei im Mittelalter kein angesehener Berufsstand, aber es bildeten sich wichtige Töpfereizentren in Europa heraus. Mit dem um 1770 erfundenen Geschirren aus Steingut und der Nacherfindung des Hartporzellans in Meißen -also des weißen Goldes- wurde die Entwicklung der Gebrauchskeramik zunehmend vorangetrieben. Heutzutage unterscheidet man industrielle, technische und Kunst-Keramik voneinander, die in ganz vielen verschiedenen Bereichen eingesetzt wird, über die sich Durchschnittsmensch nicht einmal bewusst ist. So bestehen viele Zahnimplantate oder auch Teile, die in Raumschiffen verbaut wurden, aus Keramik.
Zirkonoxidkeramik – das wahre, weiße Gold
Zwar kommen in der Schmuckindustrie viele keramische Werkstoffe zum Einsatz, aber der wahre, keramische Schmuck-Allrounder nennt sich Zirkonoxid. Dieses High Tech Material ist eine moderne und höchst belastbare Form der Keramik, die über für die Schmuckherstellung ideale Eigenschaften verfügt. Sie ist absolut kratzfest, ultra glatt und dank der hervorragenden Körperverträglichkeit bestens geeignet für Allergiker. Während des Herstellungsprozesses erweist sich das Material als äußerst flexibel und ermöglicht verschiedene Formen und Leisten. Haushaltreiniger können ihm nicht schaden und auch gegen Fingerschweiß ist es resistent. Das aus Zirkoniumsilikaten hergestellte Zirkoniumdioxid ist eigentlich eine Hochleistungskeramik und findet Einsatz in der Zahnmedizin, der Weltraumtechnik, aber eben auch in der Uhren und Schmuckherstellung.