Zu Beginn müssen wir Begriffe klären. Vielfach wird Edelstahl mit der Vorstellung eines unverwüstlichen, unzerbrechlichen, nicht rostenden Metalls verbunden und diese Vorstellung ist falsch. Stahl im Allgemeinen ist eine Eisenlegierung und Eisen ist korrosionsanfällig. Der Kohlenstoffgehalt dieser Eisenmasse darf 0,01 % bzw. 2,06 % nicht übersteigen. Einfacher Stahl ist eine reine Eisen- Kohlenstofflegierung und wurde etwa vor 3.000 Jahren zum ersten Male hergestellt. Aus dem Schmelzen von Eisenerz entsteht Roheisen. Das Roheisen wird von Verunreinigungen durch unerwünschte andere Materialien und Senkung des Kohlenstoffgehaltes durch herausbrennen zu einfachem Stahl. Durch Zugabe von anderen Materialien, kann die Stahllegierung an unterschiedliche Anforderungen angepasst werden.
Die Eigenschaften der Legierung können durch Zugabe von Stahlveredlern verändert werden z.B. Chrom, Cobalt und Mangan. Es gibt auch nichtrostenden Stahl durch Zusatz von mindestens 10,5 % Chrom. Eine besondere Form des Stahls ist der Damaszener Stahl und wird als Werkstoff für Säbel und andere Blankwaffen verwendet.
Edelstahl ist eine Bezeichnung für legiert oder unlegierte Stähle mit besonderem Reinheitsgrad. Die Eisenbegleiter, die Materialien natürlich vorkommend im Eisenerz, z.B. Schwefel und Phosphat dürfen 0,025 % nicht übersteigen. Die Werkstoffnummer der Edelstähle bzw. der Edelstahllegierungen legen den Verwendungszweck nach Eigenschaften und Komponenten fest. Demzufolge kann man Stähle unterscheiden, die rostfrei sind aufgrund der Beigabe von Chrom, die aber noch unerwünschte andere Materialien enthalten. Edelstahl ist die Bezeichnung für den Reinheitsgrad, gibt aber keine Hinweise auf ein rostfreies Material. Die Beimischung von Chrom als Beispiel senkt die Korrosionsanfälligkeit.
Der Schmuckstahl hat die Werkstoffnummer 1.4301 und ist ein Chrom- Nickel- Stahl. Dieser Stahl ist gegen Wasser, Wasserdampf, Luftfeuchtigkeit, Speisesäure und gegen schwache organische und anorganische Säuren beständig. Die Korrosionsbeständigkeit wird noch erhöht durch Elektropolieren. Dieser Stahl wird auch angewendet in der Nahrungsmittelindustrie, in der Pharma- und Medizintechnik, für Haushaltsgegenstände und Sanitäranlagen. Er beträgt 33 % des Produktionsanteils und ist somit der häufigste rostfreie Edelstahl auf dem Markt. Heute erfreut sich Schmuck aus Edelstahl großer Beliebtheit. Er ist nicht nur sehr stabil, sondern auch in einer großen Vielzahl kreativster Varianten im Handel.