Weitgehend ist man sich heute noch nicht über die Struktur Quarz und Glas einig. Man stützt sich auf Erkenntnisse aus dem Jahre 1932. Der Unterschied zwischen Glas und Quarz liegt lediglich in der Struktur der Atombindungen. Das Kristall, Qaurz- Kristall oder Qauarz bildet Atombindungen in Gitterform aus, während das Glas, also Quarzglas netzförmige Atombindungen hat. Das Siliciumdioxid bestimmt die Grundstruktur des Glases, man nennt es auch Netzwerkbilder. Es handelt sich hier um das Einkomponentenglas, diese neigen eher zu Kristallisation. Mehrkomponentengläser z.B. mit Bortdioxid oder Arsensulfid kristallisieren nicht. Wirtschaftlich hat nur das Einkomponentenglas das Quarzglas Bedeutung. Für einfaches Gebrauchsglas nimmt man die Komponenten Natrium oder Kaliumdioxid. Um eine Kristallbildung hervorzurufen, wird der Schmelzpunkt erhöht durch z.B. Zinkoxid oder Thallium. Um die Lichtbrechung der Glassubstanz, also den Brechungsindex zu verändern, fügt man Barriumoxid oder Bleioxid hinzu. Gebräuchlich ist Glas transparent, um Glas einzutrüben fügt man Trübungsmittel hinzu: Zinndioxid, Calciumphosphat, Fluorid für Opalglas und Zinkoxid. Um die Bruchfestigkeit des Glases zu erhöhen, fügt man Aluminiumoxid hinzu.
Um die Färbung des Glases zu verändern, werden Nanopartikel von Metallen z.B. Gold und Silber in die Schmelze gegeben. Gold färbt Glas rubinrot und wird Goldpurpur genannt, die teuerste Glasfärbung. Das Farbspektrum der Gläser durch Zugabe unterschiedlicher Materialien in die Schmelze ist breitgefächert: unterschiedliche Blautöne, rosa, rot, gelb, grün, lila oder violett.Es gibt auch natürliches Glas, das durch atomare Explosionen, Meteoriteneinschlag oder durch Bergstürze sich bildet. Diese Gläser entstehen durch Schmelzen von Sand. Die Gebrauchsgläser werden heute nur noch maschinell geblasen, gepresst oder gewalzt. Nur im Kunsthandwerk existieren noch mundgeblasene Gläser z.B. für teure Vasen, Trinkgläser für Weine oder andere kostspielige Getränke. Für alle Gläser gilt, die Grundsubstanz ist Quarzsand. Die Glaskunst wird seit der Antike betrieben. Besonders Glasperlen gehörten zu einer begehrten Handelsware zum Tauschhandel mit Gold, Elfenbein, Seide und Gewürze, sowie als allgemeines Zahlungsmittel. Auch heute noch ist die Galsperlenkunst das teuerste Sammlerobjekt. Als Beispiel Glasperlen aus Venedig sind die bekanntesten und begehrtesten der Welt. Sie sind deshalb so wertvoll, weil die Herstellung so kompliziert ist und jede Glasperle einzeln von Glaskünstlern kreiert wird. Auch in Deutschland gibt es eine lange Glastradition mit sehr wertvollen Glaskunstwerken aus dem Barock und Rokoko. So auch weitere bekannte und teure Glastrends nach aufwendigen Verfahren hergestellt, kunstvoll eingefärbt und verziert aus der Biedermeier- Zeit und Jugendstil. Deutschland gilt auch heute noch als größter Glasproduzent.
Heute sehr modern ist Schmuck aus Kristallglas z.B. von dem Unternehmen Swarovski, eine österreichische Glasmanufaktur aus Tirol. Die Tradition der Glas- und Glas- Kristall- Herstellung reicht bis ins 19. Jahrhundert und kommt anfänglich aus Böhmen. Die Produktpalette reicht von Kristallschmucksteinen, Kristallskulpturen bis hin zu optischen Präzisionsgeräten. Man könnte die Herstellung von Glas bzw. von Glaskristall als künstliche, sehr wertvolle Edelsteine ansehen. Seit 2008 erfolgreich im Handel die synthetischen Edelsteine unter der Marke “Enlightened- Swarovski Elements”.