Der Mensch ist im eigentlichen Sinne konservativ und möchte alles festbinden oder festhalten. Daher kommt wohl auch die Erfindung der Kette, eben an die Kette legen. Die Kette im Allgemeinen ist beweglich, oft durch Kettenglieder oder Gelenke verbunden. Der Beginn der Kette wird datiert auf etwa Bronzezeit und wie der Name schon sagt, ist die Kette aus Metall hergestellt worden. Der Ursprung der Bezeichnung Kette stammt aus dem Lateinischen “catena”. Das lateinische Wort “catena” wurde im Laufe der Epochen umgewandelt bis zum heutigen Begriff “Kette”. Die ersten Ketten wurden als Fesseln benutzt für Gefangene und Sklaven. In Fesseln gelegt wurden Hals, Handgelenke und Füße. Heute sind die Gefangenen-Fesseln Handschellen oder Fußfesseln, scherzhaft oft bezeichnet als “Freundschaftsringe vom Staatsanwalt”. Auch zum Festhalten von Dingen werden und wurden Ketten verwendet z.B. für Kessel und Schiffe. Auch zum Schutze gegen feindliche Waffen entwarf man die Kettenrüstung oder im technischen Bereich zur Kraftübertragung wurden Ketten verwandt. Aber nicht nur die Beweglichkeit der Kette ist wichtig, auch die Festigkeit, daher wurden die ersten Ketten aus Eisen geschmiedet. Um die Rostanfälligkeit von Eisen zu minimieren, wurde das Metall veredelt und es entstand Stahl.
Ketten fanden und finden in vielen Bereichen Anwendung auch im Bergbau. Die Herstellung von Ketten fällt in das Schmiede-Handwerk. Im 21. Jahrhundert ist die Kettenschmiede überholt, hielt sich aber bis ins späte 20. Jahrhundert. Eine andere Art der Herstellung von Ketten ist das Feuerschweißen. Diese Technik ist ca. 3.000 Jahre alt (s. auch Schmuck im Wandel der Zeit). Weitere Techniken zur Herstellung von Ketten sind das Biegen, Nieten und Verflechten von einzelnen Kettengliedern. Aus dekorativen Gründen werden u.a. diese Techniken heute von Kunstschmieden zur Herstellung von Schmuckketten verwendet. Jede Kettenart hat durch ihren Verwendungszweck und Herstellungsweise ihre typische Eigenheit, Festigkeit, Länge, Dicke und Erscheinungsbild. Von daher ist es einleuchtend, dass z.B. eine mächtige Schiffskette nicht als Schmuckkette für den Menschen verwendet werden kann. Als Schmuckketten werden auch Perlen- oder Edelsteinketten bezeichnet. Die Perlen und Edelsteine werden auf Gummi, Leder oder Textilschnur aufgezogen und oft verknotet. Nun sollen aber Metall-Schmuckketten das Hauptaugenmerk finden.
Worin liegt der Unterschied zwischen Collier und Halskette?
Das Collier ist eine Kette, die nahe dem Hals getragen wird also relativ kurz ist. Weitere interessante Informationen zu Schmuckketten im Artikel “Schmuck im Wandel der Zeit”. Im Gegensatz zum Collier wird die Halskette weiter vom Hals getragen und kann, je nach Herstellungsart bis zu 100 cm betragen. Unterschieden werden Ketten auch in Endloskette ohne Schließe und Ketten zum Öffnen mit Schließe.
Der Klassiker ist der Federringverschluss. Er besteht aus einem Ring mit einem verschiebbaren Häkchen, das durch eine kleine Feder wieder zurückschnellt und der Verschluss bzw. der Ring dann wieder geschlossen ist. An einer Seite hat der Federringverschluss eine Öse zum Befestigen der Kette. Der Karabinerverschluss funktioniert genau wie der Federringverschluss, nur ist er länglicher geformt und erinnert an eine Hummerschere. Das Kastenschloss ist ein Steckverschluss und oft mit einer oder zwei Sicherheitsachten versehen. Eine Sicherheitsacht ist ein kleiner achtförmiger Riegel, der zum weiteren Schutz der Schmuckkette am Verschluss angebracht ist. Der Schraubverschluss verfügt über eine einfache Schraubtechnik, wobei ein Teil ein Gewinde hat, das in das andere Teil passt. Die Magnetschließe verbindet die beiden Kettenteile mit gegenpoligen Magneten, die ineinander haften. Diese Kettenverschlüsse werden sehr häufig verwendet.
Die Schmuckketten
Seit ungefähr 3.000 Jahren ist die Fuchsschwanzkette das älteste Ketten-Design. Ein weiterer beliebter Klassiker ist die Panzerkette und ihre Unterarten wie z.B. Flachpanzer-, Figaro- und Stegpanzerkette. Die Ankerkette ist wie der Name schon sagt, der Kette eines Schiffsankers nachdesignt. Die Ankerkette gibt es in runden und ovalen Kettengliedern. Die Ankerkette ist sehr robust und eignet sich für jede Art von Anhängern. Die Singapurkette ist ein modernes Design, wobei Panzerglieder verschlungen ineinander greifen sowie mit gedrehter Optik. Dieses Ketten-Design erzeugt glanzvolle Aspekte. Die edle Venezianerkette hat ihren Charme aus Italien. Viereckige Kettenelemente sind miteinander verwoben. Das Zopf-Design bei Ketten ist modern, flexibel und attraktiv.
Wer die Klassiker der Ketten-Designs nicht mehr sehen und tragen mag, bevorzugt die Zopfkette in ihrem verflochtenem Look. Die Königskette ist wie der Name schon ausdrückt von königlichem Design. Außergewöhnlich und elegant im Stil von Ketten-Ringen, die miteinander und ineinander zu einem komplizierten Muster zusammengefügt sind. Die Erbskette ist ein jugendlicher Stil von Kettengliedern, die abwechselnd horizontal und vertikal zusammengefügt wurden. Die Schlangenkette ist kompakt und sehr flexibel, weil ihre Glieder eng miteinander verbunden sind und optisch eine Schlange entsteht. Die Kugelkette ist ein modisch aktuelles Design aus kleinen Kügelchen, die miteinander verbunden sind. Die Bingokette ist eine moderne Variante des Haferkornketten-Designs. Die Bingokette ist wertvoll und von außergewöhnlicher Eleganz.
Dies sind nur einige beliebte Ketten-Designs, die heute gern getragen werden, die Auswahl ist sehr groß. Die Stärke oder Dicke der Kette ist wichtig und ausschlaggebend, ob man die Kette mit oder ohne Anhänger trägt, dies hängt wesentlich vom Durchmesser der Anhänger-Öse ab.
Herstellung von Schmuckketten
Schmuckketten bestehen meist aus Metall: Stahl, Messing, Kupfer, Silber, Titan, Gold (Rot-, Gelb-, Weißgold), Platin oder Palladium. Es gibt handgefertigte Ketten und maschinengefertigte Ketten. Die Schmuckkettenherstellung wird meist in acht Schritte unterteilt:
Schritt 1: das Zusammenstellen der Materialien und Metalllegierungen, vergolden oder beschichten.
Schritt 2: das Drahtziehen.
Schritt 3: die Vorbereitung der Maschine, das Justieren von Zangen und Messern.
Schritt 4: das Flammen- oder Laserlöten, oder Zusammenfügen der Kettenglieder.
Schritt 5: mögliches Diamantieren. Bei diesem Arbeitsgang wird die Kette mittels rotierenden Diamanten verändert und Dekoren in die Kettenglieder gearbeitet.
Schritt 6: Schlagen der Kette, das Einbringen des Ketten-Designs.
Schritt 7: das Schneiden der Kette auf die erforderliche Länge, anbringen von Ösen und Schließen.
Schritt 8: polieren und punzieren der Kette. In Punzen geschlagene Informationen über Hersteller und Art der Kette.
Wie unschwer zu erkennen ist, selbst bei Nutzung einer Maschine ist bei der Herstellung der Schmuckkette viel Handarbeit erforderlich. Nicht nur Schmuck allein, sondern auch kleine Kunstwerke sind die Colliers und Ketten, dazu zählen auch die Armbänder. Nun kann man nur noch viel Vergnügen bei Aussuchen der passenden Kette wünschen.
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