Marmor

Roter Mamor

Zwei Säulen aus Rotem Mamor im St Stephan Dom in Passau.

Marmor ist ein Naturstein, der im Laufe von Millionen Jahren entstanden ist. Er besteht meist aus mehreren Mineralen wie Calcit, Dolomit und/ oder Aragonit, man bezeichnet ihn auch als Carbonatgestein. Im Handel vertreten sind unterschiedliche Qualitäten von Marmor. Allgemein werden alle dekorativen und polierbaren Kalksteine als Marmor bezeichnet.  Die Bezeichnung Marmor stammt von dem altgriechischen Wort marmaros ab und bedeutet schimmern und glänzen.  Der Abbau und die Verarbeitung von Marmor wird seit mehr als 2.000 Jahren betrieben.  Fossile Ablagerungen aus den Urmeeren von Pflanzen und Muscheln sind durch tektonische Bewegung (z.B. verschieben der Erd- bzw. Kontinentalplatten) in unterschiedliche Erdschichten geraten. Unter hohem Druck und großer Hitze in Millionen Jahren kristallisierte dieser Kalkstein aus, wurde also zu kristallenem Marmor. Mit geübtem Blick lassen sich in Marmorartikeln die Kristalle erkennen.  Eine andere auch gut polierbare Kalksteinart, die ebenfalls als Marmor bezeichnet wird, entstand vor kürzerer Zeit in weniger tiefen Erdschichten, unter geringerer Hitze und geringerem Druck, daher blieb die Kristallisation aus.  Der kristalline Marmor ist härter aber nicht so farbenprächtig wie der jüngere Marmor. Der Abbau von Marmor ist mühevoll, schwierig und gefährlich. Der Mensch scheut Mühe und Gefahr nicht, um sich und seine Umgebung mit schönem Material zu umgeben.

Schon im antiken Griechenland baute man Marmor ab und schuf damit die grandiosen architektonischen Wunderwerke, die bis heute zur Besichtigung freistehen. Die Qualität des Marmors wird ausschließlich durch das Abbaugebiet bestimmt. Daher ist seit der Antike, Marmor ein Export- und Importartikel, selbst in Gegenden, die über Marmor- Gestein verfügen. Für jeden Verwendungszweck sind die Eigenschaften, die Struktur und die Farbgebung, sowie die Härte von großer Bedeutung. Man kann also ruhig behaupten, jeder Steinbruch hat seinen eigenen Marmor.  Typische Abbaugebiete für Marmor sind: Griechenland, Italien, Frankreich, Belgien, Deutschland, Spanien, Portugal und China. Nach dem Ende des Römischen Reiches geriet Marmor ziemlich in Vergessenheit. Zur Zeit der Renaissance im 15 Jahrhundert fand man einen besonders schönen und edlen Marmor bei Carrara in der Toscana. Die Marmorsorte heißt Statuario,  ist reinweiß und besonders hart. Michelangelo schuf seine weltberühmten Statuen aus diesem Marmor. Die größten Abbaugebiete liegen in Portugal in Estremoz, rosa marmorierter Marmor, in Villa Viçosa ist der Marmor weiß und in Borba ist der Marmor braun bis rötlich.  Dieser Marmor wird hauptsächlich zur Fertigung von Fliesen benutzt.

Für Kunstgegenstände, Vasen, Kaminuhren und Schmuck wird gern ein Schmuckstein namens Onyx- Marmor oder verkürzt Onyx angeboten. Es handelt sich dabei weder um Onyx noch um Marmor, sondern Alabastermarmor oder Alabaster. Die Bezeichnung Alabaster ist althergebracht und wird heute kaum noch verwendet.  Der richtige Alabaster besteht aus Calciumsulfat. Onyx- Marmor ist ein Kalksintergestein wurde u.a. durch Sickerwasser in unterirdischen Süßwasserflußläufen gebildet.  Kalksintergestein wurde und wird im Quartär (Erdzeitalter bis ca. vor 2 Millionen Jahren und heute) gebildet.  Onyx- Marmor besteht aus den Mineralen Calcit und Aragonit und ist als eine Art Calciumcarbonat zu bezeichnen. Im weitesten Sinne gehören auch Tropfsteine zu diesen Gesteinsformationen. Weitere Bezeichnungen sind Kalkonyx, Calcit- Alabaster, Bandmarmor, Aragonitmarmor oder Marmor- Onyx. Viele Onyx- Marmore sind unter Lichteinwirkung transparent, zeigen sehr interessante und eindrucksvolle Eigenschaften. Daher wird Onyx- Marmor auch gelegentlich für Kirchenfenster verwendet.  Onyx und Onyx- Marmor haben keine Verwandtschaft. Onyx ist ein Quarzstein.

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Die Bezeichnung dieser Schmucksteine oder Mineralgesteine hängt vor allem von kulturhistorischen Gesichtspunkten ab und dem Erscheinungsbild. Fundorte von Onyx- Marmor, sollen hier nur einige genannt werden: Ägypten, Algerien, Mexiko, Argentinien, Brasilien, Deutschland, Frankreich und Italien. Grüner Onyx bzw. Onyx- Marmor wird oft aus Pakistan importiert.  Man sollte einfach die Welt der schönen und natürlichen Schmucksteine mit ihrer großen Vielfalt genießen. Mineralogische Informationen, physikalische Eigenschaften und chemische Ingridenzien sollten nicht den  Grundtenor unseres Geschmacks darstellen. Ein wenig Toleranz den meist schon seit tausenden Jahren feststehenden Bezeichnungen, ist unbedingt nötig.

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