Katzenauge, Falkenauge und Tigerauge

Ein Chrysoberyll

Ein Chrysoberyll
von Matteo Chinellato (http://www.mindat.org/photo-282796.html) [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

Schon seit der Antike bewundern Generationen von Menschen die Augen der Katzen. Sie sind ein außergewöhnliches Sinnesorgan, das funktionell und an Schönheit keine Vergleiche hat. Der Mensch strebt stets nach Perfektion und das menschliche Auge ziemlich imperfekt ist, wird ein edler Schmuckstein, der die äußerliche Schönheit der Augen der Katzen hat auch Katzenauge genannt.

In der Edelsteinkunde wird als Katzenauge ein Chrysoberyll bezeichnet, eine Quarz Varietät aus der Mineralklasse der Oxide und Hydroxide. Chemisch gesehen ist das gemmologische Katzenauge ein Beryllum-Aluminat. Der Chrysoberyll ist in reiner Form farblos bis weiß, durchsichtig mit Glasglanz. Er bildet meist kurzprismatische Kristalle aus, die parallel zur C-Achse (doppelt brechende Achse) gestreift sind. Der Chrysoberyll neigt auch zur Zwillingsbildung. Dies sind mindestens zwei miteinander verwachsene Kristalle. Bei der Zwillingsbildung entsteht zusätzlich ein Symmetrie-Element (unverändert nach Transformation), entweder eine Zwillingsebene oder eine Zwillingsachse. Bei dem gebildeten Kristallsystem kann es zu Gitterbaufehlern kommen, die eine Vielfachlichtbrechung zur Folge haben und den Edelstein einfach weiß erscheinen lassen. Bei natürlichen Fremdbeimengungen von z.B. Chrom und/oder Eisen kann der Chrysoberyll eine goldgelbe, grüngelbe, blaugrüne oder braune Farbe annehmen. Je stärker die natürliche Farbgebung des Chrysoberylls ist, umso mehr nimmt die Transparenz ab.

Der Chrysoberyll ist ein außergewöhnlich wertvoller Edelstein mit einer Mohshärte von 8,5 und ist somit das vierthärteste Mineral. der Chrysoberyll bildet sich meist magmatisch mit Begleitmineralen z.B. Albit, Apatit, Beryll, Granat, Spinell, Topas und Turmalin. Die Fundorte sind u.a. Österreich, Schweiz, Italien, Afrika, Brasilien, Antarktis, um nur einige der 300 bisher bekannten Fundorte zu nennen. Eine andere Erscheinungsform des Chrysoberyll ist der Alexandrit, der über sehr starken Pleochroismus verfügt. Je nach Lichtquelle und Winkel wechselt er seine  Farbe von rot nach grün und umgekehrt sowie in Mischfarben, seltener wechselt er nach gelb. Der Alexandrit ist klar und durchsichtig. Eine weitere Varietät ist der Alexandrit-Katzenauge, der das gleiche Erscheinungsbild aufweist wie das Katzenauge selbst.

Anhänger 925 Sterling Silber mit einem Katzenauge

Ein Anhänger 925 Sterling Silber mit einem Katzenauge aus unserem Sortiment

Ein anderes Mineral, das ebenfalls  gemmologisch als Katzenauge bezeichnet wird ist das Falkenauge. Es ist ein Quarz, das mikroskopisch kleine Kristalle ausbildet und ist äußerlich aufgebaut wie Achat in schichtweisen und parallelen Lagen des Steins. Die Farben sind dunkelblau, blaugrau und blaugrün mit natürlichen Einlagerungen von Hornblende. Das Falkenauge wird hauptsächlich in Australien und Afrika gefunden. Durch Pseudometamorphose (Kristallisation eines Minerals in ein anderes, äußerlich Ursprungsmineral und innerlich ausgetauscht) des Falkenauges wird die eingelagerte Hornblende verdrängt und mit Quarz ausgetauscht, auch Verwitterung genannt. Dieses so entstandene Mineral nennt man dann Tigerauge. Die Farbe des Falkenauge ist meist blau mit schillernden Streifen. Die Mohshärte beträgt 6-7. Die Naturfarben des Tigerauges sind goldbraun oder goldgelb gemasert. Weiße, rote oder violette Tigerauge sind nicht natürlich, sondern durch Brennvorgänge künstlich erzeugte Farben. Das Tigerauge verfügt über eine Mohshärte von 6-7.

Wenn man einer Katze einmal tief in ihre wunderschönen Augen blickt, so fällt nicht allein die außergewöhnliche Farbgebung von blau, blaugrün, blaugelb und grüngelb auf, sondern auch eine glatte Oberfläche über die je nach Lichteinfall Lichtglanz gleitet. Die in der Gemmologie als Katzenaugen bezeichneten Minerale und Farbwechselsteine haben die gleichen Eigenschaften wie die Augen einer Katze. Diesen Katzenaugen Effekt bei Steinen nennt man Chatoyance Effekt.  Die Bezeichnung ist französisch, Le Chat bedeutet die Katze.

 Anhänger 925 Sterling Silber mit Zirkonia und Katzenauge grün

Ein
Anhänger 925 Sterling Silber mit Zirkonia und Katzenauge grün aus unserem Sortiment

Dieser Artikel will sich nicht mit den zahlreich im Handel erhältlichen Repliken und Imitationen beschäftigen, sondern nur mit Naturedelsteinen mit Chatoyance Effekt. Der natürliche Katzenaugeneffekt von Edelsteinen wird durch den Cabochon Schliff ergänzt. Cabochon ist die französische Bezeichnung für Nadelkopf. Cabochon Schliff kann man zumindest ansatzweise mit einem Linsenschliff vergleichen, wobei die natürliche Konsistenz und Lichtbrechung des unbehandelten Steins berücksichtigt wird.  Er ist ein Glattschliff ohne Facetten, meist ist die Oberseite gewölbt, also konvex und die Unterseite gerade oder flach, die Form ist rund, oval oder marquise. Bei Doppel Cabochon Schliff ist auch die Unterseite konvex geschliffen. Der Cabochon Schliff ist auch unter den Begriffen Mugelschliff und Glattschliff bekannt und gehört zu den sehr alten Schliffformen, besonders für Diamanten. Auch heute noch wird der Cabochon Schliff für wenig lichtdurchlässige Diamanten angewendet. Durch diesen Schliff verstärkte Lichtreflexionen das Changieren wird betont. Flächenglanz, Flächenschiller und Farbenspiele auch an der Oberfläche des Edelsteins sollen durch den Cabochon Schliff hervorgehoben werden. Z.B. das Adulareszieren des Mondsteins als oberflächiger blauweißer Glanz, der Sternsaphir als Lichterscheinung oder das Opalisieren (Farbenspiel) des Edelopals sind Effekte durch den Cabochon Schliff und natürliche Erscheinung des Edelsteins.  Bei vielen weiteren Farwechseledelsteinen als den bereits genannten kommt das Chatoyieren (Katzenaugeneffekt) vor und werden demzufolge Katzenaugen genannt.  In der Schmuckherstellung anders als in der Gemmologie werden alle Farbedelsteine mit Chatoyance Effekt in Cabochon oder Doppel Cabochon Schliff Katzenauge genannt.

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Schmuck übersteht 1950 Jahre im Erdboden

"Colchester mosaic" by access.denied - http://www.flickr.com/photos/access/395606932/. Licensed under CC BY-SA 2.0 via Wikimedia Commons.

Ein Mosaik aus Colchester zeugt noch von der Zeit der römischen Besatzung. “Colchester mosaic” by access.denied – http://www.flickr.com/photos/access/395606932/. Licensed under CC BY-SA 2.0 via Wikimedia Commons.

In Colchester wurde bei Renovierungsarbeiten eines Kaufhauses nun ein besonderer Fund von Schmuck aus der Zeit der römischen Besatzung Englands ausgegraben. Der Fund wurde auf das Jahr 61 n. Chr. datiert, als Colchester durch den Aufstand der Boudicca niedergebrannt wurde. Für die Archäologen ist dieser Fund von besonderer Bedeutung, da dieser der besterhaltenste dieser Art in  Großbritannien ist.

Ein Eigentümer wechseln kann so einige Veränderungen mit sich bringen, so auch für die Archäologen des Colchester Archaeological Trust, die durch die Renovierungsarbeiten am Kaufhaus Williams & Griffin schon seit einigen Monaten die Gelegenheit haben einen Blick auf die Überreste des alten Camulodunum zu werfe, welche sich noch immer unter dem heutigen Colchester befinden. Nachdem Camulodunum im Rahmen der Boudicca Revolte im Jahre 61 n. Chr. nach einer zweitägigen Belagerung bis auf die Grundmauern niedergebrannt wurde, wurde die Stadt Colchester aufgebaut. Das alte Camulodunum geriet in Vergessenheit.

 

Die Bewohner wurden nicht evakuiert, sondern hofften auf die neunte Legion

Bis heute stehen noch die Mauern des alten Camulodunum und lassen erahnen wie die Antike Stadt ausgesehen haben muss. "Camulodunum Roman Wall, Colchester" by Monika - originally posted to Flickr as Roman. Licensed under CC BY-SA 2.0 via Wikimedia Commons.

Bis heute stehen noch die Mauern des alten Camulodunum und lassen erahnen wie die Antike Stadt ausgesehen haben muss.
Camulodunum Roman Wall, Colchester” by Monika – originally posted to Flickr as Roman. Licensed under CC BY-SA 2.0 via Wikimedia Commons.

Zur Zeit der Belagerung hofften die Bewohner vergeblich auf das Eintreffen der neunten Legion und suchten Schutz in ihren Häusern. So vermuten die Archäologen, dass der Schmuck – welcher einer wohlhabenden römischen Bürgerin gehört haben musste – durch einen Diener unter dem Fußboden im Flur eines Hauses versteckt wurde. Nicht weit von dem Fund haben die Archäologen im gleichen Flur Knochenreste eines Menschen gefunden welche durchaus in einen Kampf verwickelt gewesen sein konnte, wie Knochenabspaltungen vermuten lassen.

 

Der Schatz

Der Schatz konnte bereits teilweise von der in einschließenden Erde befreit werden. So konnte man bereits folgende Gegenstände feststellen:

  • drei Goldarmreife
  • ein kleiner Beutel mit Münzen
  • eine kleine Schmuckschachtel mit
    • zwei paar Ohrringen
    • vier Goldringe

Jetzt wird der Schmuck konserviert und von organischen Substanzen wie Leder und Holz befreit. Letztendlich soll der Schmuck in den Museen in Colchester und Ipswich ausgestellt werden.

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Das Ende der “diebischen Elster”

Elster im Baum

Der Mythos der “diebischen Elster” ist Geschichte, wie es Verhaltensforscher an der Universität Exeter belegten.

Verhaltensforscher an der Universität Exeter haben in Experiment die landläufige Behauptung widerlegt, dass die Elster ein diebischer Vogel ist. Vielmehr fanden die Forscher heraus, dass sich die Vögle eher vor unbekannten oder sogar spiegelnden Objekten fürchten.

Sicher wurden die meisten schon einmal ermahnt vor Elstern insbesondere Schmuck und anderen glitzernde Gegenstände zu verstecken, da diese Vögel angeblich diese Dinge mitnehmen. Dieser Behauptung ist nun Psychologen am “Centre for Research in Animal Behaviour” (CRAB) an der Universität Exeter haben sich dieser Behauptung angenommen und sie auf den empirischen Prüfstand geschickt. Hierbei wurden den Vögeln zwei Schalen mit Futter und zwei Schalen mit Gegenständen im Anstand von 30 cm dargereicht. Bei den Gegenständen handelte es zum Einen um glänzende Ringe und Schrauben und zum Anderen um mit blauen Lack bemalte Ringe und Schrauben.

Diese Schalen haben die Forscher zum einen wild lebenden Elstern auf dem Campus der Universität als auch Elstern aus einer Vogel Auffangstation angeboten und kamen zu einem überraschenden Ergebnis. Lediglich zweimal von 64 Test wurde ein glänzender Gegenstand aufgenommen, jedoch sofort darauf wieder fallen gelassen. Statt dessen, dass die Vögel durch die Gegenstände angezogen wurden, reagierten sie eher verängstigt. Die Elstern aus der Auffangstation ignorierten die Gegenstände ganz.

Somit sind wir nun zwar um einen Mythos ärmer, aber auch um Wissen weiter.

(Quelle: http://www.exeter.ac.uk/news/research/title_406690_en.html)

 

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Rhodonit und Rhodochrosit, die natürliche Vielfalt in Rosé

Ein roher Rhodonit.

Ein roher Rhodonit.
Rob Lavinsky, iRocks.com – CC-BY-SA-3.0 [CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons

Der Rhodonit ist ein vielseitiges Mineral in rosa bis himbeerfarben und manchmal mit interessanten Maserungen versehen. Die Farbgebung und Bänderung im Stein sind natürlich. Bisher sind keine Fälschungen, Rekonstruktionen oder künstliche Veränderungen bekannt geworden. Jedoch kann es zu Verwechslungen kommen mit Rhodochrosit und je nach Schliff mit Granat und rotem Turmalin. Die Bezeichnung Rhodonit ist entlehnt aus dem Altgriechischen und kommt von “Rhodos” dies bedeutet Rose. Das Mineral Rhodonit erhielt seine Bezeichnung wegen seines Rosen ähnlichen Aussehens. Schriftliche dokumentiert wurde diese Bezeichnung erstmals im Jahre 1819.

Die chemische Zusammensetzung von Rhodonit ist Mangan, Silicium und Sauerstoff. Er ist ein anerkanntes eigenständiges Mineral und gehört zur Mineralklasse der Silikate und Germanate, zur Abteilung der Ketten- und Bandsilikate bzw. Inosilikaten und gehört zur Rhodonit-Gruppe. Der Rhodonit verfügt über eine Mohshärte von 5,5 bis 6,5 und gehört somit zu den Schmucksteinen. Seine weiteren Farbvarianten sind gelb, rot und rotbraun. Eine Rhodonit Varietät mit z.B. Zink Einlagerungen nennt man Fowlerit. Zuweilen ist der Rhodonit von schwarzen Mangan-Fäden durchzogen, was ein sehr interessantes Muster und natürlich schönen Kontrast ergibt.  Er bildet ein umfangreiches Kristallsystem aus und kommt in vielen bizarren Formen vor sowie Verwachsungen mit anderen Mineralen. Der Rhodonit wird gern als Schmuck- und Heilstein verwendet, auch in der Astrologie spielt er eine große Rolle.  Sogar spricht man dem Rhodonit mystische Eigenschaften zu z.B. Schutz in Anlehnung an den Glauben eines Schutzengels.

Armband 925 Silber mit Rhodonit

Ein Armband 925 Silber mit Rhodonit aus unserem Sortiment.

Der Rhodonit wird in über 7oo Orten gefunden von Europa bis Südamerika. Obwohl er an vielen Orten vorkommt, gehört er dennoch zu den seltenen Kettensilikaten und ist einfach ein schön anzusehender Stein. Weiter übliche Namen für das Mineral Rhodonit sind: Allgit, Heteroklin, Hornmangan, Mangan-Jaspis, Manganolith, Rotspat, Rotstein.

Dem Rhodonit äußerlich sehr ähnlich ist der Rhodochrosit. Eine interessante Variante ist, dass einige Rhodochrosite fluoriszieren. Der Stein absorbiert kurzwelliges Licht und daraus folgt eine Emission von langwelligem Licht und elektromagnetischen Wellen.  Legt man also einen bestimmten Rhodochrosit mit diesen Fähigkeiten in die Sonne, so kann er in unterschiedlichen Farben leuchten. Das auftretende  Farbspektrum bei Aufladung mit natürlichem Licht ist anders als bei künstlichem Licht. Der Name Rhodochrosit kommt von der altgriechischen Bezeichnung “rhodochros” und bedeutet rosenfarbig. Er kommt in verschiedenen Rosé-Tönen, himbeerfarben bis rot, orange-rot und schwarz vor.  Die unterschiedliche Farbgebung beruht einmal auf Verwitterung  wobei die Farbe nachdunkelt oder aufgrund sehr hoher Temperaturen bei der Bildung des Steins und lässt ihn rot werden.

Aquamarin und Edelsteincollier

Ein Aquamarin und Edelsteincollier in Gold 14 K (585) aus unserem Sortiment. Bei diesem Collier wurden auch rosa Rhodocrositen verarbeitet.

Der Rhodochrosit ist ein eigenständig anerkanntes Mineral und besteht aus Mangan, Kohlenstoff und Sauerstoff. Der Rhodochrosit altert im Laufe der Jahre und kann eine dunkle bis schwarze Kruste aus Mangan Oxiden erhalten. Er gehört zur Mineralklasse der Carbonate und Nitrate und ist demnach ein Mangancarbonat. Der Rhodochrosit bildet ein Kristallsystem aus mit Glasglanz und verfügt über eine Mohshärte von 3,5 bis 4,5 und zählt somit zu den Schmucksteinen. Der Rhodochrosit ist auch unter den Namen Manganspat, Inka Rose,  Rosenspat und Himbeerspat bekannt. Er wird meist in mannigfaltigen und bizarren Formen gefunden. Oft tritt im Kristall selbst eine auffällige Bänderung auf. Der Rhodochrosit ist ein sehr häufig vorkommendes Mineral und wird nahezu überall auf der Erde gefunden. Die Verwendung des Mineral Rhodochrosit hat eine Jahrtausende alte Tradition. Schon vor etwa 17.000 Jahren verwendete man Manganoxid als Farbstoff und zur Herstellung von Glasuren.

Der Rhodochrosit wurde schon in Peru in der prä-inkanischen Zeit als Schmuckstein verarbeitet.  Aufgrund archäologischer Funde wurde der Rhodochrosit im antiken Ägypten als Grabbeigabe mit den verstorbenen bestattet. Seine Berühmtheit und Beliebtheit reicht bis heute, so ist er der Nationalstein von Argentinien geworden.

Rhodonit und Rhodochrosit sind farblich und von der natürlichen Form die “Rosensteine”. Von Sammlern und Schmuckliebhabern begehrt und geschätzt,  von Schmuckdesignern in romantisch und schöne Schmuckstücke verarbeitet.

 

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Farbedelsteine

Paraiba Turmalin

Ein Paraiba Turmalin in Rohform.
Rob Lavinsky, iRocks.com – CC-BY-SA-3.0 [CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons

Farben sind allgemein betrachtet eine chemisch- physikalische Lichtreflexion. Die Auswertung der Lichtreflexion findet im Gehirn statt. Ebenso die Entscheidung, welche Farbe am Besten gefällt. Dies ist eine subjektive und emotionale Entscheidung, die meist spontan getroffen wird. Diese Entscheidung wird beeinflusst durch Symbole und Vergleiche, die vererbt werden sowie durch Umwelteinflüsse und Stimmungen. Mit anderen Worten, die Entscheidung über Lieblingsfarben oder die, die man überhaupt nicht ausstehen kann, sind nicht definierbar und auch nicht zu verallgemeinern. Auch einen bestimmten Typ Mensch kann man davon nicht ableiten.

Zu den begehrtesten Farbedelsteinen zählen die Turmaline, weil sie in vielen Naturfarben, natürlichen Farbmischungen, oft kristallklar und hart mit einer Mohshärte von 7 bis 7,5 vorkommen. Die Grundfarben der Turmaline sind blau, grün, rot, rosa, braun und schwarz. Die Klassiker sind die blauen und grünen Turmaline. Die blauen Turmaline erscheinen in einem sehr dunklen Blaugrün und die grünen Turmaline in einem satten Grün auch Flaschengrün genannt. Im Moment gehört der Rote Turmalin, der Rubellit eine Varietät des Minerals Elebanit der Turmalin Gruppe zu den  absoluten Stars der Farbedelsteine. Der Rote Turmalin kommt in allen Rotschattierungen vor, von  Rosé- bis Rubinrot. Je mehr der Rote Turmalin einem guten Rubin in der Farbe ähnelt, umso begehrter wird er. Der Rote Turmalin ist ein Magnesium- Aluminiumsilicat mit Bohr. Der bekannteste Rote Turmalin oder Rubellit wurde von König Gustav III von Schweden im Jahre 1786 an Katharina die Große von Russland geschenkt. Gleichrangig an Beliebtheit und sehr begehrt ist der Paraiba Turmalin. Dieser außergewöhnlich prächtige Farbedelstein wird meist in Mosambik und Brasilien  gefunden. Sein Farbspektrum reicht von neon-blau-grün bis neon-grün.

Rote Turmalin Ohrstecker

Ein paar Rotgold Ohrstecker mit roten Turmalinen aus unserem Sortiment.

Ein “Dauerbrenner” in der Beliebtheitsskala der Farbedelsteine ist der Granat. Ähnlich dem Roten Turmalin dem Rubellit ist der Rhodolith aus der Granatfamilie. Er ist meist dunkel rosa- rot mit Schattierungen von rosé und purpur. Aber unverwechselbar zu erkennen durch die feinen Körner im Innern des Kristalls. Granat Edelsteine werden nie behandelt. Der wunderschöne und sehr seltene Mandarin-Grant aus der Gruppe der Spessartine ist wegen seiner natürlich leuchtend Orange- Farbe und seines Feuers ein neuer und sehr begehrter Schmuck- Edelstein.

Ein bezaubernder und sehr beliebter Farbedelstein ist der Aventurin mit Mohshärte 7. Diese Quarzvarietät verfügt über eine hellgrüne oder hell orange- rote Grundfarbe und glitzert durch seine Glimmer- oder Hämatit-Einlagerungen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass dieser Farbedelstein nach der heutigen Mode und Geschmack auf der Beleibtheitsskala ganz oben steht.  In edlem Hellblau erscheint der Dianit aus Russland, hier unter dem Namen Blaue Jade bekannt.  Zartes Hellblau glatt und glänzend reiht die Blaue Jade sich in den Cannon der beliebtesten Farbedelsteine ein.

Ein “Evergreen” ist er Lavendel Amethyst aus Viktorianischer Zeit in violett- bläulicher Farbe.  Der Amethyst verfügt über Mohshärte 7.  Sein natürliches Farbspektrum beinhaltet Rosé-Töne, Lila, Lavendel, violett, blau und hellgrün. Mal in Facettenschliff oder glatt Chabochon  geschliffen mit Chatoyance-Effekt zählt der Amethyst zu den Schönheiten der Farbedelsteine.

Zu den wertvollsten, seltensten und schönsten Farbedelsteinen  zählt der Padparadscha-Saphir oder Lotus-Saphir.  Saphire existieren natürlich in großer Farbauswahl: in weiß, rosé, orange, gelb, grünlich, verschiedene Blautöne, rot, braun und schwarz. Der Padparadscha-Saphir ist von der Grundfarbe orange und leuchtet in hellem Rosé.

Einer der meist gekauften blauen Edelsteine ist der Blautopas. Dabei ist zu bemerken, dass der natürliche Blautopas blass hellblau ist und vom natürlichen Aquamarin in hellem wasserblau kaum zu unterscheiden ist.  Die andere Blautopas Variante in kräftigem Hellblau oder intensivem Blau z.B. unter den Namen London Blue, Sky Blue, Swiss Blue und Ocean Blue (Meeresblau) sind eingefärbte weiße Topase z.B. durch Bestrahlung von Gamma- Strahlen oder erhitzen. Dieser Blauton ist sehr stabil.  Zerstörende Umstände für die Farbe des Blautopases sind Sonnenlicht, Salzwasser, Chlorwasser und Reinigungssubstanzen. Der natürliche Blautopas ist in der Schmuckherstellung nicht mehr gefragt, weil er vom Verbraucher nicht gekauft wird und eine Rarität geworden ist. Der natürliche Blautopas ist nur noch von Sammlern oder Schmuckdesignern gefragt.

 

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Tropfsteinhöhle

Aragonit

Ein Aragonit aus einer Tropsteinhöhle
von Manfred Mader (Eigenes Werk) [Public domain], via Wikimedia Commons

Wo es hoch hinaufgeht geht es auch tief hinunter, wie Gebirge und ihre Höhlen.  Höhlen sind Hohlräume in Bergen bzw. im Gestein und können gleichzeitig mit dem ihnen umgebenen Gestein entstanden sein, die primären Höhlen, dazu gehören auch Lava- Höhlen. Durch Korrosion (chemische Verwitterung) und Erosion (Verdrängung von Gestein) kann auch nach der Gesteinsbildung eine Höhle entstehen, die sogenannte sekundäre Höhle, die oft mit Wasser angefüllt ist.

Die Entstehung einer Tropfsteinhöhle kann variabel vor etwa 200 – 140 Millionen Jahren stattgefunden haben. Das Jurameer überschwemmte Kalkablagerungen aus dem Wasser  sowie Kieselschwamm und Korallenriffe lagerten sich ab und versteinerten über Millionen Jahre. Durch Verschiebung der Erdplatten entstanden Risse, Spalten und der Boden erhob sich. Wasser rieselte durch die Spalten, Risse und schwemmte einen Hohlraum aus. Die Höhlenluft hat weniger Kohlendioxid als das Sickerwasser, es kam zur Umkehrung des Kalklöseprozesses und Kalk wurde abgeschieden. Das Wachstum der Tropfsteine hatte begonnen. Die Geschwindigkeit der Wachstumsrate der Tropfsteine hängt von verschiedenen Faktoren ab z.B. die Tropfrate des Sickerwassers, die Menge des gelösten Kalks im Sickerwasser und die Möglichkeit durch Konzentrationsausgleich Kalk abzulagern. Man kann hier von einem Mittelwert von 1 cm bis 3 cm Wachstum in 60 bis 80 Jahren ausgehen.

Aquamarin und Edelsteincollier

Ein Aquamarin und Edelsteincollier in Gold 14 K (585) aus unserem Sortiment. Bei diesem Collier wurden auch rosa Rhodocrositen verarbeitet.

Tropfsteine wachsen wie Bäume von unten nach oben, von oben nach unten oder von oben nach unten und von unten nach oben, treffen sich mittig und wachsen zusammen. Es gibt Tropfsteine in jeder Größe, jedem Umfang und gleichen oft Fabelwesen, Feen oder Zwergen. Stalagmiten wachsen von unten nach oben. Die Form und Größe eines Stalagmits hängt vom Untergrund und von der Entfernung der Tropfstelle zum Boden ab. Stalagtiten wachsen von der Höhlendecke herunter und erreichen den Boden fast nie. Manchmal sehen die Stalagtiten wie Gardinen aus, die schwungvoll wie handgearbeitete Spitze aussehen. Stalagnaten sind Stalagtiten und Stalagmiten, die zusammengewachsen sind.

In Tropfsteinhöhlen ist immer eine konstante Temperatur von + 10 Grad Celsius. Daher befinden sich einige Bewohner in den Höhlen z.B. Fledermäuse,  Schmetterlinge und Spinnen, die in absoluter Dunkelheit leben können. Fossile Überreste von z.B. Höhlenbären sind Zeitzeugen der frühen Bewohner der Tropfsteinhöhlen. In Tropfsteinhöhlen sind auch Edelsteine zu finden wie z.B. Calcit, der  aus Calcium, Kohlenstoff und Sauerstoff  besteht mit einer Mohshärte von 3. Calcit kommt in den Naturfarben farblos transparent, milchig weiß, grau, gelb, rosa, rot, blau, grün, braun und schwarz vor. Dazu gehört auch der Rhodocrosit  begleitet mit Mangan und verfügt über eine Mohshärte von 3,5 bis 4,5.  Seine Naturfarbe sind Varietäten von rosa oder himbeerfarben mit lebhaftem Glasglanz oder auffälligen Bänderungen. Zu den Primärmineralen gehört auch der Pyrit mit einer Mohshärte von 6. Je nach natürlichen Beimengungen anderer Minerale z.B. Gold, Silber oder Kupfer erscheint der Pyrit in goldfarben, silber oder schwarz.

Aquamarin Halskette

Eine Aquamarin Halskette aus unserem Sortiment. Bei dieser Kette wurden Blautopase und Bergkristalle verarbeitet.

Eine andere Form des Calcit ist der Aragonit, der sich nur durch sein Kristallsystem vom Calcit unterscheidet. Der Aragonit bildet ganz besonders bizarre und phantasievolle Formen aus und kommt häufig in weiß vor.  Ebenso zu finden in Kristallhöhlen ist der Bergkristall, eine Quarzvarietät mit einer Mohshärte von 7. Bekannt ist der Bergkristall als weiß bis hellblau und durchscheinend. Bei Quarzen je nach Beimengungen sind alle Farben natürlich möglich. Die Kristalllandschaften der Unterwelt bieten eine Vielzahl an Mineralen, Tropfsteinen, farbigen Edelsteinen und fossilen Ablagerungen. Die Wunderwelt unseres Planeten einfach als Ring, Kette, Armband oder Brosche tragen und die ganz persönliche Note unterstreichen.

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Gold Vermeil und rhodinieren

Kristallleuchter mit Feuervergoldung

Ein Kristallleuchter mit Feuervergoldung aus Frankreich des 19. Jahrhunderts
von User:John Jason Junior (User:John Jason Junior) [GFDL 1.2 oder FAL], via Wikimedia Commons

Im Allgemeinen wird Gold als wertvoll eingestuft. Es ist ein Edelmetall mit der Mohshärte 3, also weich. Deshalb ist Gold schwer zu verarbeiten, aber es ist leicht legierbar, d.h. gut zur Härtung mit anderen Metallen zu vermischen, vielfach sind es die Metalle Silber und Kupfer.  Die Goldlegierungen lassen sich gut zu Schmuck, Münzen und anderen Kunstgegenständen verarbeiten. Die gängigen Goldlegierungen sind: 8k – 333 Anteile Gold, 9k – 375 Anteile Gold, 14k – 585 Anteile Gold, 18k – 750 Anteile Gold, 22k – 916 Anteile Gold und 24k ca. 100% Gold. Das natürlich vorkommende Edelmetall Gold ist von gelblicher Farbe und glänzendem Aussehen. Aufgrund seines Aussehens, seiner leichten Legierbarkeit und relativ seltenem Vorkommen, wird Gold als teuer und wertvoll eingestuft.  Teurer als Gold ist das Edelmetall Platin und Silber wird als günstiger eingestuft. Bei der Gelbgoldverarbeitung wird die typische Goldfarbe intensiver, je mehr Anteile Gold in der Legierung vorhanden sind.

Vergoldung bedeutet, dass eine dünne Schicht Gold auf ein anderes Metall aufgetragen wird.  Schon nach wenigem Tragen kann diese sehr dünne Goldschicht abgetragen werden und das darunter liegende Metall kommt zum Vorschein. Vermeil ist eine Kombination aus Silber und Gold, unterliegt heute strengen Qualitätsbestimmungen. Die Technik des Vermeil, eine Goldschicht auf Silber aufzutragen stammt aus Frankreich des 18. Jahrhunderts. Juweliere trugen eine Goldlegierung mit Quecksilber auf Silber auf und setzten es extremer Hitze aus. Unter Hitzeeinwirkung wird das Quecksilber gasförmig und das Gold wurde auf das Silber fixiert. Dieses Verfahren nannte man auch Feuervergoldung. Um 1800 wurde dieses Verfahren jedoch verboten, weil aufgrund der Quecksilbergase Juweliere erblindeten. Heute wird Gold Vermeil mit dem Elektrolyse- Verfahren also Elektroplattierung hergestellt.

Ohrhaken "Golden Leaves" mit Iolith

Ein Paar Ohrhaken “Golden Leaves” mit Iolith aus unserem Sortiment. Die Ohrringe sind 24 k Goldvermeil mit einer Dicke von 40 Micronen.

Die Elektrolyse wurde im 18. Jahrhundert entdeckt. Ein Gefäß wird mit einer stromleitenden oder aggressiven Flüssigkeit z.B. einer Säure gefüllt. Es werden zwei Stäbe in die Flüssigkeit versenkt, die Elektroden. Die Flüssigkeit greift die Substanz der Stäbe an und Partikel werden von Kathode (Minus- Pol) zur Anode (Plus- Pol) transportiert, dabei entsteht ein geringer Strom. Beim Elektro- Gold- Plattieren wird ein galvanisches Bad errichtet, was dem Verfahren der Elektrolyse gleicht. Um die Reaktion zu beschleunigen, kann ein Gleichstrompotential angelegt werden.  Die Goldlegierung gelangt also durch eine chemisch- physikalische Reaktion zum Silber und ummantelt es. Gold Vermeil ist keine einfache Vergoldung, sie wird als gleichwertig zu den gängigen Goldlegierungen angesehen. Bei Gold Vermeil darf kein Nickel verarbeitet werden und eignet sich demzufolge besonders für Allergiker. Gold Vermeil ist wenig korrosionsanfällig und ist bei normalem Gebrauch  sehr stabil. Bei Gold Vermeil darf nur 925 Sterling Silber mit einer minimalen  10 karätigen Goldschicht von mindestens 2,5 Mikronen (einhundertstel Millimeter)  Dicke beschichtet  werden. Dies sind die Mindestanforderungen von Gold Vermeil. Die marktüblichen Plattierungen sind 14k, 18k und 22 k Goldlegierung. Wir bieten Ihnen u.a. eine Plattierung von 24k – 98,5%  pures Gold mit einer Dicke von 40 Mikronen auf 925 Sterling Silber. Schmuckstücke mit gleichzeitig hohem Edelmetallwert.

Anhänger 8 K (333) Gelbgold "Delfine"

Ein Anhänger 8 K (333) Gelbgold “Delfine” aus unserem Sortiment. Bei diesem Anhänger wurde ein goldener Delfin rohdiniert.

Silber zu rhodinieren bringt viele Vorteile. Es veredelt das Silber, erhöht den Glanz und kann einen leichten bläulichen Schimmer auf das Silber bringen. Auch wird das rhodinierte Silber härter, ziemlich korrosionsunanfällig (Anlaufschutz), ist langlebig und strapazierfähig. Das Rhodinieren  erfolgt ähnlich wie das Vermeil Verfahren mit einem galvanischen Bad. Silber und Gold sind sehr gut für das Rhodinieren geeignet auch ohne Vorbehandlung z.B. Vorbeschichtung mit Chrom. Die normal angewandte Schichtdicke von Rhodium beträgt 2- 3 Mikrometer oder Mikronen. Rhodium gehört neben Palladium zur Platinfamilie, ist ein Edelmetall mit der Mohshärte 6, also hart. Rhodium ist ein natürliches und sehr seltenes Edelmetall und wurde 1803 entdeckt. Auch bei diesen Schmuckstücken handelt es sich um wertvolle Kombinationen von Edelmetallen, die nicht nur schön aussehen, sondern auch bei normalem Tragen sehr stabil und robust sind.

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Amazonit

Amazonit und Rauchquarz als Rohgestein von User:KS_aus_F (User:KS_aus_F) [GFDL 1.2 oder FAL], via Wikimedia Commons

Amazonit und Rauchquarz als Rohgestein
von User:KS_aus_F (User:KS_aus_F) [GFDL 1.2 oder FAL], via Wikimedia Commons

Die Amazonit-Kontroverse hält seit längerer Zeit die Fachwelt in Atem. Zunächst ist erwähnenswert, Amazonit ist ein wunderschöner Schmuckstein mit der Mohshärte von 6 bis 6,5. Seine zarte Farbgebung, zuweilen interessante Bänderung und matter Glanz macht ihn zu einem der beliebtesten Schmucksteine. Meist in Flach-oder Cabochonschliff wird er nicht nur für Schmuck, sondern auch zur Herstellung von kleinen Statuetten und Skulpturen verwendet. Bei der Einklassifizierung die Naturfarbe als Charakteristika streiten sich die Gelehrten, weil dies von den Basis-Mineralen und Beimengungen stark abhängt. Farblich variiert der Amazonit von hellblau bis hell-blau-grün. Das Basis-Mineral von Amazonit ist Feldspat genauer Kalifeldspat. Eine fachliche Meinung ist, der Amazonit wäre eine Varietät des Mikroklin. Der Mikroklin ist ein Feldspat der Mineralklasse der Silikate und verfügt über eine Mohshärte von 6 bis 6,5, bildet ein Kristallsystem aus und verfügt über Glas- und Perlglanz. Seine Farbvarianten sind farblos bis weiß, grau, gelb, rot und grün. Die grüne Variante wurde bisher als Amazonit bezeichnet. Der Mikroklin wurde erstmals 1830 bei Tavern in Norwegen gefunden. Er ist ein Produkt vulkanischer Tätigkeit und bildet sich magmatisch in z.B. Granit, Pegmatit und Syenit. Mikroklin wird ausschließlich zur Keramik-, Glas- und Emaille Herstellung verwendet.

Eine neuere Variante der Einklassifizierung von Amazonit ist, dass er nicht mehr als eine Varietät des Mikroklin betrachtet wird, weil aufgrund der natürlichen Farbgebung der Feldspate hellblau bis hellgrünblau ähnlich dem Türkis und der Jade auch andere Minerale mit Amazonit-Charakter existieren. Amazonit heißen nun alle Feldspate mit gleicher Farbgebung in hellblau bis hellblaugrün, die diese Farbzentren mit Blei-Teilchen aufweisen. Die chemische Zusammensetzung des Amazonit ist Aluminium, Silicium, Kalium, Sauerstoff und Blei-Teilchen als Farbzentren. Angestrebt wird die Feldspat-Varietäten Mikroklin, Orthoklas, Adular, den blassblauen Albit und den Plagioklas als Amazonit-Varietät zu bezeichnen. Es soll dann nicht mehr die Bezeichnung Mikroklin-Varietät, sondern Amazonit-Varietät verwendet werden, als Beispiele Orthoklas Varietät Amazonit.

Da Feldspate auch durch vulkanische Tätigkeit entstehen, können z.B. Amazonite in Lamellen verwachsen sein, was durch mineralische Entmischung oder Phasenumwandlung passieren kann, wurden bisher als Mikroklinperthite bezeichnet. Diese Bezeichnung soll bestehen bleiben für solche Verwachsungen bzw. Mikrokline, die im Entmischungskörper Albitbestandteile enthalten. Die häufigsten Begleitminerale des Amazonit sind Quarze und Rauchquarze.

Ein paar Amethyst und Amazonit Ohrringe in 14k (585) Gold aus unserem Sortiment

Ein paar Amethyst und Amazonit Ohrringe in 14k (585) Gold aus unserem Sortiment

Die Bezeichnung Amazonit oder Amazonenstein stammt von einem Stein möglicherweise einem Nephrit (Jade), der im Gebiete des Stammes der Amazonen gefunden wurde. Der Amazonit kam also durch Verwechslung zu seinem Namen. Der Amazonit wurde und wird gern als Heilstein eingesetzt, er wirkt krampflösend, er gleicht Stimmungsschwankungen aus und soll zur inneren Ruhe verhelfen. Seine Vorkommen sind in Südamerika, Russland, Norwegen und U.S.A. Auch gilt er als fälschungssicher.

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Der vielfältige Chalcedon

Vielfarbieger grüner Onyx aus Pakistan

Ein vielfarbieger grüner Onyx welcher in Pakistan gefunden wurde.
By Hishahbaz1 (Own work) [CC-BY-SA-3.0 or GFDL], via Wikimedia Commons

Im wahrsten Sinne des Wortes “der vielfältige Chalcedon” wegen seiner Form, Farbe und Verwendung für Schmuck, als Heilstein, für magische Zeremonien und Kunstgegenstände. Die Bezeichnung dieses Edelsteines stammt von der griechisch/ türkischen Stadt Chalcedon ab. Der Chalcedon ist ein faseriges, mikrokristallines Mineralgemisch, eine Quarz Varietät und besteht hauptsächlich aus Siliciumdioxid mit einer Mohshärte von 6,5- 7. Nach neuen Erkenntnissen soll Chalcedon eine Mischung aus Morganit (Rosa Beryll oder Rosa Smaragd) und Quarz sein. Durch genaue Untersuchung des Morganit- Quarz- Gemisch- Kristallgitters wurde festgestellt, dass Quarz ein optisch sichtbares Kristallsystem hat, der Chalcedon jedoch nicht. Aufgrund der Tatsache des Mineralgemisches ist der Chalcedon nicht als eigenständiges Mineral anerkannt. Der Chalcedon ist undurchsichtig und nur schwach durchscheinend. Dieses imposante Mineralgemisch enthält weitere Mineraleinlagerungen und es entstehen Varianten des Chalcedons als Beispiele Onyx, Achat und Jaspis.

Die Naturfarben des Chalcedon sind farblos, gelb, bläulich, grünlich, braun, rot, grün, schwarz und etliche Mischfarben je nach Beimengungen. Weitere Bezeichnungen für Chalcedon sind: Jasponix, Massik, Quarzin, Zoesit, blauer oder kalifornischer Mondstein und Milchstein. Fassen wir zusammen, nach heutigen Erkenntnissen soll nur als Chalcedon bezeichnet werden ein Mineralgemischstein von Quarz und Morganit und eventuell mit anderen zusätzlichen Mineralbeimengungen. Der Unterschied zu Quarz beruht auf dem Kristallsystem. Quarze bilden grobe Kristallgitter aus, die man sehen kann. Chalcedone sind mikrokristallin und das Kristallgitter kann mit bloßem Auge nicht gesehen werden.

Der Chalcedon hat magische und mystische Bedeutungen z.B. für Hebammen. Er soll die Milchbildung fördern, dann heißt er Milchstein. Seit der Antike tragen Redner und Politiker den Chalcedon bei sich, um die Redegewandtheit zu steigern. Prinzipiell ist Chalcedon sehr selten und wird auch immer seltener gefunden. Im Handel wird der Chalcedon hauptsächlich in hellblauer Farbe mit und ohne Bänderung angeboten.

Der blaue Chalcedon wird in Namibia, Türkei und Indien gefunden. Noch seltener ist die hellgrüne Farbvariante des Chalcedon, der aus Indien stammt. Der Rosa Chalcedon oder Rosenchalcedon ist mit dem Rosenquarz leicht zu verwechseln und stammt aus der Türkei. Der rote Chalcedon wird heute in Russland und Indien gefunden; die dunkelgrünen Varianten in Brasilien und Peru. Weitere Fundorte sind Sizilien, Deutschland und Tirol.

Der Onyx ist ein Chalcedon meist schwarz/ weiß, undurchsichtig und matt glänzend. Die Bezeichnung “Onyx” kommt aus dem griechischen Sprachgebrauch und bedeutet “Fingernagel”. Onyx- Marmor oder Marmor- Onyx ist ein Kalkstein- Sinter- Gestein. Kalkstein besteht aus Calcit und Aragonit und ist ein Calciumcarbonat. Sinter sind Gesteine, die hauptsächlich durch Kalkablagerungen entstanden sind. Onyx- Marmor wird häufig im Handel unter der Bezeichnung “Onyx” verkauft. Die Farbvarianten sind vielfältig z.B. in grün/ braun oder gelb/ rot/ braun.

Der schwarz/ weiße Onyx wird nur zur Schmuckherstellung und zur Verarbeitung von Kunstgegenständen verwendet und ist sehr selten. Bei der Schmuckherstellung werden oft nur die schwarzen Sedimente gebraucht. Auch spricht man dem Onyx eine spirituelle Wirkung zu z.B. zur Stärkung des Selbstbewusstseins. Es ist zu vermuten, dass der “Grüne Onyx” ein dunkelgrüner Chalcedon ist. Eine genaue Feststellung ist nur möglich bei Untersuchung des Mineralgemisches und des Kristallsystems. Dieser Stein wird in Pakistan und Brasilien gefunden. Eine neue Variante ist auf dem Markt erhältlich und nennt sich Aqua Onyx. Ein wunderschöner Stein in den Farben hellblau und wasserblau bis zartes hellgrün und undurchsichtig bis wenig durchscheinend. Der Aqua Onyx stammt aus Indien.

Achat ist ein Chalcedon mit Beimengungen von z.B. Eisen, Aluminium, Magnesium, Calcium, Nickel und Chrom mit einer Mohshärte von 6- 7. Der Achat ist vielfarbig und oft interessant gemustert und gebändert. Die Bezeichnung Achat stammt von dem Sizilianischen Fluss “Achates”. Achat ist seit Jahrtausenden bekannt und wurde zunächst zur Herstellung von Werkzeugen und Jagdinstrumenten verwendet. Später wurde der Achat als Schmuckstein und zur Herstellung von Kunstgegenständen verwendet. Fundorte des Achat sind z.B.: Deutschland, Italien, Frankreich, Groß Britannien, Irland, Österreich, Polen, Russland, Tschechien, Afrika, Nordamerika, Südamerika, Asien, Australien und Neuseeland. Achat und Onyx werden auch gern zur Herstellung von Gemmen verwendet.

 

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Farben – Was sind Farben?

Farbwand

3D Darstellung des Farbraums vom langwelligen rotem Licht bis zum kurzwelligen blauen Licht.

Farbe grob gesagt ist Licht in bestimmten Wellenlängen in einer gasförmigen Atmosphäre, das auf Objekte trifft, die das Licht reflektieren. Menschliche Wahrnehmungsorgane z.B. das Auge nimmt diese Reflexionen auf und leitet die Informationen  an die speziellen Zentren des Gehirns weiter, wo nach Abwägung kultureller Einflüsse, persönliche Wahrnehmung und psychische Situation die Farbe wahrgenommen, interpretiert und zugeordnet wird. Das menschliche Auge ist in der Aufnahme von elektromagnetischen Wellen und Impulsen sehr beschränkt. So kann der Mensch nicht das gesamte Spektrum des Lichts wahrnehmen. Das sichtbare Licht oder optisches Spektrum genannt liegt bei 380 nm bis 780 nm. Um dies zu verdeutlichen soll hier die Wellenlänge in m angegeben werden. 1 nm sind 10-9 m und folglich sind 380 nm  3,8 x 10-7 m, 780 nm sind 7,8 x 10-7 m. Für uns nicht sichtbare elektromagnetische Wellen sind Wechselstrom 10 m/ Wellenlänge, Rundfunkwellen 104 m/ Wellenlänge, Mikrowellen bei 100 m/ Wellenlänge, Infrarot 10-4 m/ Wellenlänge,  zwischen 10-4 und 10-8 m/ Wellenlänge liegt das sichtbare Licht, 10-8 m/ Wellenlänge Ultraviolett, Röntgenstrahlung, also Gammastrahlung 10-12 m/ Wellenlänge und kosmische Höhenstrahlung 10-16 m/ Wellenlänge.

Die Lichtwellen, Photonen (Lichtteilchen) oder elektromagnetischen Wellen werden von der Sonne erzeugt und bewegen sich durch den Raum. Treffen die Lichtwellen auf die Erdatmosphäre, so werden die kurzwelligen Lichtstrahlen des Sonnenlichtes gestreut und herausgefiltert. Als Beispiel sehen wir die Sonne von der Erde aus gelb oder orange, im Weltall würde die Sonne weiß erscheinen. Nur das weiße Licht der Sonne, das von der Erde aus farbig erscheint ist aus elektromagnetischen Wellen zusammengesetzt und erzeugt in der Erdatmosphäre je nach Wellenlängen einen Farbeindruck. Kurzwelliges Licht wird in der Erdatmosphäre gestreut und wir nehmen dies als blau wahr. Aus diesem Grunde sehen wir den Himmel und das Wasser, wenn keine anderen Faktoren vorliegen als blau, es ist also nur die Wahrnehmung von Streulicht.  Ebenfalls entscheidend für die Wahrnehmung von Farbe ist auch der Winkel in welchem das Licht auf die Erdatmosphäre auftrifft.

Peridothalskette

Eine Peridothalskette mit 14k Gold aus unserem Sortiment.

Das sichtbare Licht hat unterschiedliche Wellenlängen, die wir als verschiedene Farben wahrnehmen. Die Farbe rot hat im Vergleich die längsten Wellen und blau ist kurzwellig. Dunkelrot bis orange haben eine ca. Wellenlänge von 750 m bis 600 m. Gelb bis grün liegen bei 500 m bis 600 m/ Wellenlänge. Blaugrün verfügt über ein Wellenlängenspektrum von 500 m bis 550 m. Unterschiedliche Schattierungen blau bis blau- schwarz schwingen bei 500 m bis 400 m Wellenlänge.  Vom allgemeinem Grundsatz erkennen wir Farbe, wenn z.B. weißes Licht auf ein Objekt fällt, das Licht absorbiert und aufgrund der chemischen Bestandteile die physikalische Reaktion Farbe zurück geworfen wird, unser Auge diese Informationen aufnimmt und unser Gehirn entsprechend verarbeitet.

Projiziert man grünes, blaues und rotes Licht übereinander auf eine weiße Fläche, so erhält man den Farbeindruck weiß. Stellt man hingegen drei farbige Glasplatten in den Farben rot, blau und gelb hintereinander und bestrahlt diese mit einer Lichtquelle , so wird das Licht derart gestreut und herausgefiltert, dass kein Licht mehr durch die farbigen Glasplatten dringen kann und man erhält den Farbeindruck schwarz.

Aus diesen empirischen Erhebungen ist der Farbkreis der vier Grundfarben entstanden gelb, grün, blau und rot, den Leonardo da Vinci definierte.  Farben werden nicht nur durch ihre bunte Vielfalt festgelegt, sondern auch durch ihre Helligkeit bzw. ihr Weißsein. Der englische Physiker Newton zerlegte das Licht in seine Spektralfarben, indem er eine Lichtquelle an ein Prisma anlegte und die Hypothese aufstellte, weißes Licht bestehe aus sieben Komponenten und blaues Licht stärker abgelenkt wird als rotes Licht. Goethe unternahm ebenfalls Versuche das Licht mithilfe eines Prismas in seine Spektralfarben zu zerlegen. Der Farbkreis von Goethe hatte sechs Grundfarben. Seine Hypothese war, dass Farben grundsätzlich im Auge entstehen, d.h. nur visuelle Wahrnehmungen sind. Schopenhauer erweiterte den Farbkreis nach Goethe um die Leuchtkraft der Farben und betonte den Farbenkontrast. Heute existieren eine Vielzahl von Tabellen, Graphiken und Farbsystemen sowie Farbkontrasten, um die Objekte und physikalische Erscheinung Farben und Licht darzustellen. Wobei man davon ausgeht, dass die reinbunten Farben nebeneinander projiziert den stärksten Farbkontrast darstellen. Nach dem Eindruck unterteilt man Farben auch in warme und kalte Farben. Blautöne sollen eher kalt wirken, Orange- und Gelbtöne warm. Dies ist aber eine subjektive Betrachtungsweise.  Farben haben einen großen Einfluss auf die menschliche Emotionalität, aber auch umgekehrt entstehen Farbeindrücke und deren gestalterische Ausführung aus dem menschlichen Gefühlsleben. Man ordnet Farben nicht nur empfundenen Temperaturen zu, sondern auch als Symbole bestimmter menschlicher Eigenschaften z.B. blau für Reinheit, rot für Aggressivität, grün für Hoffnung, violett für Gelassenheit und gelb für Fröhlichkeit. Die Farben sollen beim Menschen nicht nur diese Gefühle erzeugen, sondern die Gestaltung bzw. Benennung der Farben rühren aus diesen Gefühlen.

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Ein Edelstein erscheint meist erst farbig, wenn Metalle eingelagert sind, d.h. der Edelstein erscheint in einer Grundfarbe. Als Beispiel sind in einem Stein Chrom, Eisen, Kupfer, Nickel, Vanadium, Kobalt oder Mangan eingelagert, werden gewisse Wellenlängen des weißen Lichtes so reflektiert, dass eine spezifische Grundfarbe des Steins entsteht. Es kommt dabei auch darauf an, welche Basis- Bestandteile das Mineral aufweist. Minerale oder Edelsteine, die keine Einlagerungen aufweisen, erscheinen weiß bzw. lupenrein. Je mehr Einschlüsse bzw. Einlagerungen vorhanden sind, umso mehr Licht wird absorbiert und kann nicht durchscheinen und der Stein erscheint schwarz. Eine Ausnahme bilden Zirkon und Rauchquarz, deren Farbgebung überwiegend nicht durch Einlagerungen bedingt wird, sondern durch Andersartigkeit oder auch Deformationen des Kristallgitters.

Der Peridot als Beispiel kommt nur in der Farbe grün vor, was eine Seltenheit ist. Viele Minerale schillern in einer großen Farbenvielfalt. Aufgrund von Absorption und  Reflexion verschiedener Lichtquellen z.B. Tageslicht und Kunstlicht, entsteht immer wieder ein neuer Farbeindruck. Wird in einen Edelstein Facetten geschliffen, so wird der optische Farbwechsel unterstützt und hervorgehoben, manchmal wird sogar der Effekt erzielt des Schillerns in sämtlichen Spektralfarben. Man muss aber unterscheiden den optischen Farbeindruck des Steins und das künstlich erzeugte Schillern durch Facettenschliff an der Oberfläche. Daher schätzt man intensiv farbige und/ oder schillernde Edelsteine  wertvoller ein als farblos erscheinende Minerale.

Metalle werden als farbig eingestuft, wenn sie nicht silbrig erscheinen. Reinfarbige Metalle sind nur Kupfer und Gold.  Legierungen, also Metallgemische können silbrig oder farbig erscheinen. Je heller die Metallfarbe, umso mehr Licht wird absorbiert und reflektiert. Schwarz erscheinende Metalle lassen kein Licht hindurch. Die Farberscheinung der Metalle ist nur eine Oberflächenreflexion. Die Vielfarbigkeit der Metalle liegt an der Streuung, Absorption und Reflexion unterschiedlich langer Lichtwellen.

 

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