Polieren und Schleifen

Rubinohrstecker in 14k Gold

Ein Paar Rubinohrstecker in 14k Gold aus unserem Sortiment. Die Rubine verfügen über eine Cabochonschliff.

Polieren und schleifen sind Methoden zur Schmuckherstellung, um bestimmte Effekte hervorzuheben und/ oder zu erzeugen. Grundsätzlich kann man alles polieren und schleifen, sofern es schleifbar ist.  Hier soll nur das Polieren und Schleifen von Steinen bzw. Edelsteinen besprochen werden.  Zunächst stellt sich die Frage, was sind Steine?  Stein ist ein fester Stoff,  der hart ist und als Fels,  Berg oder Gestein vorkommt. Dabei unterscheiden wir Steine von Gestein bzw. Fels.  Steine haben keine Verbindung mehr zur Gesteinseinheit.  Gestein ist eine Mischung aus Mineralen, fossilen Organismen, Gläsern und anderen Stoffen.  Wobei die Bezeichnung Gläser eine bestimmte Form bezeichnet, die auch natürlich vorkommt aber meistens durch Menschenhand hergestellt wird.  Die chemische Basis der Gläser ist ein  Mineral.  Ein Fels oder Felsgestein ist eine feste geologische Formation, also eine Gesteinseinheit.

Minerale wurden und werden in der Erdkruste gebildet durch geologische Prozesse. Minerale können aus einem Element oder chemischen Verbindungen bestehen und bilden meist ein Kristallsystem aus. Man unterteilt Minerale in anorganische und organische Substanzen.  Dies bedeutet nur, dass eine  Kohlenstoff freie Basis oder Kohlenstoff freie Verbindung existiert. Als Beispiel Erz/ Metalle werden als Kohlenstoff freie Stoffe anorganische Minerale eingestuft.  Die organischen Substanzen der Minerale basieren auf Kohlenstoff. Seit dem Jahr 2008 sind 4.600 Minerale bekannt. In der Mineralbestimmung spielt die Härte eine entscheidende Rolle.  Der Mineraloge  Friedrich Mohs (1723- 1839)  führte die Ritzhärte in einer Skala von 1- 10  ein.  Es ist der Widerstand eines Minerals, den es beim Ritzen mit einem scharfkantigen Material entgegenbringt.  Minerale mit Mohshärte 1 lassen sich mit dem Fingernagel einritzen. In der Regel wird davon ausgegangen,  dass das härtere Material das weichere ritzt, weil umgekehrt ist es nicht möglich.  Können sich zwei Minerale nicht gegenseitig ritzen, haben sie die gleiche Mohshärte.  Lässt ein Mineral sich von einem bereits in der Mohs- Skala einklassifizierten Mineral nicht ritzen, aber von einem der nächst höheren, so erhält es die Zahl des weicheren Minerals mit einer Zahl nach dem Komma. Ab Mohshärte 6 werden Minerale als hart eingestuft.

Einige Beispiele in der Mohsskala:

Mohshärte Beispiele
1 (weich) Selenit, Talk
2 (weich) Silber, Schwefel
3 (weich) Gold, Calcit, Platin (3,5)
4 (weich) Malachit, Purpurit
5 (mittelhart) Opal, Türkis, Lapis Lazuli
6 (hart) Pyrit, Achat, Orthoklas
7 (hart) Bergkristall, Amethyst, Tigerauge, Zirkon, Olivin, Almandin,
Turmalin, Rosenquarz, Tansanit
8 (sehr hart) Beryll z.B. Smaragd, Topas
9 (sehr hart) Korund (Rubin, Saphir)
10 (sehr hart) Diamant

Zirkonia mit Brillantschliff

Ein Anhänger 925/-Silber mit weißem Zirkonia aus unserem Sortiment. Der Zirkonia verfügt über einen Brillantschliff.

Der Diamant lässt sich nicht ritzen. Die Schleifart bzw. der Schliff der  Steine entscheidet nicht nur ihre Härte, denn sehr weiche Steine können nicht geschliffen werden, sondern ihre allgemeine Konsistenz und Oberfläche. Besteht die Oberfläche aus Verwitterungskruste, so bietet sich das Polieren an.  Ist der Stein spröde, weißt die Oberfläche Risse und Unebenheiten auf, so muss der Stein vorbehandelt werden. Er muss repariert werden.  Risse können mit Kleber und/ oder Harz abgedichtet und Unebenheiten oder spröde Konsistenz geölt werden.  Es sind gebräuchliche Verfahren um Steine zur Schmuckherstellung vorzubereiten.

Ein roher Stein, Schmuckstein oder Edelstein sieht nicht so schön aus, deshalb wird er behandelt. Man kann bestimmte bereits vorhandene Effekte  hervorheben oder erzielen und eine blanke, glänzende Oberfläche erreichen.  Zuerst müssen die Steine zugeschnitten werden und die Schnittstelle wird geschliffen.  Man poliert zunächst mit grobem Schleifmittel,  Pulver aus hartem Stein und/ oder Körnern.  Die Methoden des Polierens greifen nach jedem Schritt auf feineres Material und Gerät zurück, bis der größtmögliche Erfolg bzw.  Effekt erzielt ist.  Die Prozeduren kann man manuell oder maschinell durchführen.  Eine Form des Polierens manchmal schon als schleifen bezeichnet,  ist der Trommelschliff.  Dies ist eine einfache Methode in einer rotierenden Trommel unter Beigabe von Polier- und Schleifmitteln, Steine zu behandeln.  Nahezu alle Steine kann man mit einem Trommelschliff versehen.  Dieser Schliff oder Politur macht den Stein glatt, glänzend und hebt Effekte hervor.  Diese Methode ist auch gut für Laien zum Selberprobieren geeignet.

Ein schöner Stein braucht auch einen guten Schliff. Der Schliff macht die Wertigkeit des Steins aus.  Umkehrschluss: nur ein hochwertiger Stein  ist auch gut zu schleifen. Die Art des Schliffs richtet sich vor allem nach der Schleifbarkeit des Steins. Sehr weiche, spröde oder beschädigte Steine sind gar nicht oder nur bedingt schleifbar.  Der Schliff soll naturgegebene Effekte des Steins hervorheben und u.a. den Glanz verstärken und eine Formveränderung herbeiführen.  Ein einfacher Schliff ist der Glattschliff  mit den Schliffarten Carbochon- Schliff (ovale Form), Kugelschliff und Herzform.  Der Glattschliff hebt natürliche  innere Effekte des Steins hervor z.B. Adulareszens (das Verlaufen von Lichtreflexen beim Bewegen des Steins),  Asterismus (sternenartige Lichtreflexe auch Lichtstern oder Sternenglanz genannt) und Chatoyance  (gleichmäßig auftretender Lichtreflex, der bei Bewegen des Steins verläuft, auch Katzenaugeneffekt genannt). Beim Verfahren des Glattschliffs werden die Steine zuerst geschnitten, dann ich einer Trommel vorpoliert.  Nachfolgend wird die Form herausgearbeitet, weiter poliert und geschliffen bis zum Endprodukt.

Diamanten Eternity Ring in Barguetteschliff

Ein 18k Gold Diamanten Eternity Ring aus unserem Sortiment. Die Diamenten verfügen über einen Barguetteschliff.

Der Facettenschliff ist etwa seit dem 15. Jahrhundert gebräuchlich und soll bestimmte Lichtreflexionen hervorheben.  Die Facetten wirken ähnlich wie ein Prisma. Das Licht trifft auf eine Facette und wird unterschiedlich stark gebrochen,  die andere Seite der Facette zeigt die Farben des Lichtspektrums.  Beim Drehen des Steins mit Facettenschliff entstehen optisch eine Vielzahl an farbigen Lichtpunkten.  Dieses optische Schauspiel nennt man Feuer.  Für den Facettenschliff kommen nur Steine in Frage, die klar und durchsichtig sind, möglichst rein, weil Einschlüsse verhindern oder minimieren das Feuer des Endproduktes.  Der Stein sollte im Rohzustand schon über  Brech- und Dispersionswerte (Feuer) verfügen. Bei gutem Rohmaterial und perfektem Schliff verfügt das Endprodukt über hohes Feuer und Brillanz.  Brillanz bedeutet die Anzahl der auftreffenden  Lichtteilchen auf eine Fläche in einem bestimmten Winkel und Zeit eines Lichtwellenbereichs.  Der Diamant, der Zirkon und der Zirkonia eigenen sich am besten zum Facettenschliff bzw. zum Brillantvollschliff.  Der Diamant gegenüber dem Zirkon und Zirkonia verfügt über mehr Brillanz aber weniger Feuer.  Der heute bekannte  Brillantvollschliff wurde im Jahre 1910 entwickelt.  Es ist ein Rundschliff mit mindestens  32 Facetten und Tafel im Oberteil  sowie 24 Facetten und Kalette (kleinste Facette im unteren Abschluss)  im unteren Teil.

Ein alternativer Brillantschliff ist der Princess Cut oder Prinzess- Schliff entwickelt 1965.  Seine Grundform ist quadratisch und muss über 57 bis 146 Facetten verfügen.  Eine ebenso häufige aber dezent wirkende Schlifform des Diamanten ist der Baguette- Schliff. Die Bezeichnung Baguette ist französisch und bedeutet Stäbchen.  Demzufolge ist die Grundform rechteckig, also mit zwei kurzen und zwei langen Seiten. Um die Tafel (oberer Teil) liegen zwei Kränze von langgestreckten Facetten in Treppenschliff. Dieser Schliff stammt aus den 20 iger Jahren des 20. Jahrhunderts.  Der Treppenschliff hat eine quadratische oder Rechteckform.  Die Facetten verlaufen an den Kanten und umschließen den Stein.  Ähnlich dem Treppenschliff ist der Smaragdschliff.  Er ist eine Achteckform mit abgerundeten Ecken,  56 Facetten und einer Tafel (oberer Teil).  Der Smaragd ist ein sehr empfindlicher Stein und weniger geeignet für den Brillant-  Vollschliff,  außerdem kommt die Naturfarbe bei farblosen Edelsteinen bei dem Smaragdschliff besser zur Geltung.

Bei dem Tropfenschliff werden die Steine tropfenförmig bzw. birnenförmig geschliffen. Wobei die  Tafel und die eingebundenen Facetten sämtlich tropfenförmig geschliffen werden. Andere Namen für den Tropfenschliff sind u.a. Pampelschliff und Pedeloque- Schliff.  Diese geschilderten Schliffarten sind die gängigsten.  Es werden noch unzählige Varianten des Facettenschliffs angewendet auch Mischformen in unterschiedlicher Anwendung für die Oberseite und Unterseite.

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Aquamarin, Morganit, Heliodor

Aquamarin-Beryll-Varietät

Ein Auqamarin ausgestellt im Mineralogischen Museum Bonn Fundort: SW-Afrika. Chemisch gesehen ist ein Aquamarin ein Beryll, seine blaue Farbe erhält er durch Bestandteile von Titan oder zweiwertigen Eisen Ionen.
Ra’ike CC-BY-SA-1.2 CC-BY-SA-1.2, via Wikimedia Commons

Am Bekanntesten ist der Aquamarin in den Farben hellblau und hell- blaugrün, durchsichtig und kristallklar.  Er weißt aber auch andere Farbvarianten auf: fast farblos blassblau, dunkelblau, grünblau, gelbgrün, smaragdgrün (Vanadium- Beryll) und dunkelgrün.  Je intensiver das Blau des Aquamarins umso höher wird sein Preis eingeschätzt.  Einige Beispiel des heutigen Marktwertes pro ein  Karat:  intensives Blau nicht behandelt $ 138, helles Lila nicht behandelt $ 11,20, helles Blau nicht behandelt $ 60,  helles Grün- Blau  nicht behandelt $ 94.

Der Ursprung des Namens Aquamarin stammt aus dem Lateinischen, “aqua” bedeutet Wasser, “mare” bedeutet  Meer, also Meerwasser. Der Aquamarin wird seit der Antike als Heilstein und Schmuckstein hoch geschätzt. So wurde er als Symbol der Reinheit und Liebe getragen und bedeutete Stein der Freude und Harmonie sowie Schutzpatron der Ehe.

Der Aquamarin ist identisch mit dem Smaragd. Er ist eine Varietät des Silicat- Minerals Beryll,  gehört zur Mineralklasse der Ringsilicate und besteht aus Beryll, Aluminium, Silicium und Sauerstoff.  Der Aquamarin wie sämtliche Berylle verfügt über eine Mohshärte von 7,5 bis 8 und gehört somit zu den Edelsteinen.  Er bildet ein Kristallsystem aus, verfügt über Glasglanz und ist meist durchsichtig.  Der Unterschied zum Smaragd sind die Beimengungen.  Dem Aquamarin sind Eisen- und/ oder Titan- Ionen beigemengt, die auch die Farboptik erscheinen lassen.  Der Aquamarin verfügt über Pleochroismus (stark lichtbrechend). Die Farben des Aquamarins wechseln durch den Blickwinkel und durch die Art der Lichtbescheinung und können den Edelstein z.B. farblos, hellblau bis blau oder rosa erscheinen lassen. Will man die echte Farbe des Aquamarins annähernd feststellen, so sollte man ihn bei relativ neutralem Licht betrachten.

Aquamarin-Ring

Ein 925 Silber Aquamarinring aus unserem Sortiment.

Aquamarine werden u.a. als Bestandteile des Pegmatit- Gesteins gefunden oder in Flußsedimenten. Pegmatit ist zu Tage getretenes erkaltetes und verhärtetes Magma. Die Fundorte sind: Brasilien, Madagaskar, Russland (Ural), U.S.A. und Afrika.

Hierbei erwähnenswert ist eine Neuentdeckung der Rosa- Smaragd, heute genannt Morganit, der seit dem Jahre 2006 wertmäßig hart umkämpft wird.  Er ist wie der Aquamarin und der Smaragd ein Beryll.  Der Rosa- Beryll wurde erstmals Ende des 19. Jahrhunderts in Russland und Afrika gefunden.  Die damaligen Bezeichnungen lauteten: Rosenberyll, Rosterit und Rosa- Smaragd. Nach weiteren Funden im Jahre 1908 in den U.S.A. bekam der Rosa Beryll seinen heutigen Namen Morganit nach dem amerikanischen Banker und Edelsteinsammler John Pierpont Morgan.

Morganit-Halskette

Eine Edelstein Tropfen “Morganit” Halskette 585 Gold aus unserem Sortiment.

Der Morganit verfügt über vielfältige Farbvarianten: hell- bis mittel- rosa, orange- rosa, pfirsich-, aprikosen- bis lachsfarbig, gelborange, violett- rosa und sehr selten braun.  Nach heutigen Erkenntnissen stammen die Farben des Morganit aus  natürlichen Beimengungen von Mangan, Lithium und Cäsium.  Fundorte für Morganit sind: U.S.A., Brasilien, Madagaskar und Afghanistan.

Eine weitere Beryll- Varität ist der Goldberyll oder Heliodor. Der Name stammt wahrscheinlich aus dem Alt- Griechischen “helios” und bedeutet Sonne, also der Sonnenstein aufgrund seines Sonnenglanzes.  Die Farbgebung ist meist hellgelb bis grüngelb. Die Bestandteile z.B. Aluminium wechseln an der Stelle der Struktur in Eisen- Ionen.  Dieser Wechsel verändert die Farbe allmählich von blau nach gelb aufgrund natürlicher radioaktiver Bestrahlung durch benachbarte Minerale. Daher kann der Heliodor auch schwach radioaktiv strahlen.  Die hauptsächlichen Fundorte des Heliodor sind Sri Lanka und Afrika.  Der Heliodor wird als Heilstein und Schmuckstein verwendet.

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Lapis Lazuli

Lapis Lazuli

Einige Lapis Lazuli Edelsteine
zdjęcia Grzegorz Framski CC-BY-SA-3.0 [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

Auch als Stein der Könige oder Herrscher bekannt.  Er verzaubert die Atmosphäre mit seinem hypnotisch blauem Licht.  Seine Naturfarbe ist azurblau aber auch u.a. kommt er in hellblau vor.  Der Lapis Lazuli ist einer der berühmtesten Steine.  Schon vor 50.000 Jahren verwendete man ihn als Schmuckstein.  Im antiken Ägypten schmückte ein Skarabäus aus Lapis Lazuli das Grab des Tut-  ench- Amon. Auch im frühen Christentum diente er als mythischer Stein.  Die Bezeichnung Lapis Lazuli stammt aus zwei verschiedenen Kulturkreisen aus dem Latein “lapis” bedeutet Stein und dem Arabischen “azul” bedeutet blau.  Weitere  Bezeichnungen für Lapis Lazuli sind Lasurit, Blauspat, Blaustein, Klaphrotin, Ultramarin und Lasurstein.

Der Lapis Lazuli ist ein  Mineralgemisch. Das Basisgemisch kann aus Calcit, Lasurit, Sodalith und Diopsit bestehen. Beigemengt sein können z.B. Pyrit oder Marmor,  dann erscheinen optisch goldfarbene Äderchen und/ oder helle  Maserungen.  Beimengungen neben anderen können Schwefel, Granat, Turmalin und/ oder Dolomit sein.  Die Beimengungen und Fundorte bestimmen das Aussehen, Struktur und Farbe des Lapis Lazuli.  Der am Wertvollsten für Schmuck eingeschätzte Lapis Lazuli ist der azur blaue Stein mit Pyrit, also mit goldfarbenen Maserungen und Äderchen.

Lapis Halskette 585 Gold

Eine Lapis Halskette 585 Gold aus unserem Sortiment.

  Weitere Farben sind Hellblau, Marineblau, Graublau, Schwarzblau und Blauviolett mit Anteilen Calcit.  Lapis Lazuli in azur blau ohne Einschlüsse sind sehr selten.  Er bildet ein kubisches Kristallsystem und gehört zu den Aluminiumsilicaten. Der Lapis Lazuli verfügt über eine Mohshärte von 5 bis 5,5  und würde somit zu den Schmucksteinen gehören, aber hier macht man wegen seiner Jahrtausende langen  Verwendung als mytischer Stein, Schmuckstein vor allem für Pharaonen, für antikes Make-Up der Königin Kleopatra, Heilstein und vieles mehr eine Ausnahme und er gehört zu den Edelsteinen mit geringer Härte.

Lapis Lazuli bildet sich durch Gesteinsmetamorphose (Umwandlung durch u.a. große Hitze oder großen Druck) oder metasomatische Vorgänge im Gestein (Verdrängung) z.B. in Amphiboliten (Basalt), Gneis, Marmor und Peridotiten.  Da es sich um Umwandlung und Verdrängung von Gesteinen handelt, kann der Lapis Lazuli auch im weiteren Sinn als Gestein bezeichnet werden.  Gefunden wird der Lapis Lazuli im Hindukusch in Afghanistan, in Ägypten, in Russland und in den U.S.A.

Lapis Lazuli Halskette 14k Gold

Eine Lapis Lazuli Halskette 14k Gold aus unserem Sortiment.

Seit Jahrtausenden bekannt und geächtet sind die Fälschungen und Imitationen des Lapis Lazuli, wegen der Seltenheit und der Begehrtheit der Farbe. Als Beispiel wird der Jaspis mit “Berliner Blau” ein anorganisches lichtechtes Pigment eingefärbt und als Lapis Lazuli verkauft.  Er wird u.a. unter den Bezeichnungen “Swiss Lapis”,  “Blauer Onyx” oder “Nunkirchener Lapis” in den Handel gebracht.  Auch im Handel erhältlich sind Rekonstruktionen mit Lapis Lazuli Bruchtücken und Kusntharz.  Da Lapis Lazuli über eine geringe Härte verfügt ist es gebräuchlich,  aber nicht immer durchgeführt, das Ölen  des Steins. Lapis Lazuli ist empfindlich und sollte nicht mit  Chemikalien z.B Aceton gereinigt oder abgerieben werden.  Seine Echtheit kann man am Leichtesten erkennen, wenn Pyrit assoziiert ist und goldfarbene Ädechen und Maserungen vorhanden sind, weil man diese naturgegebene Struktur noch nicht fälschen kann. Ist sehr viel Pyrit dem Lapis Lazuli beigemengt so wird er grün.

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Jaspis

Jaspis aus Madagaskar

Ein Jaspisbroken aus Madagaskar
zdjęcia Stowarzyszenie Spirifer – CC-BY-SA-3.0 [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

Nach christlichen Mythologien ist der Jaspis  “der alleredelste Stein,  die Mutter aller Edelsteine” und schützt vor Krankheiten und stärkt die Willenskraft.  Dem  roten Jaspis spricht man zu, er soll Übelkeit und übermäßige Esslust bekämpfen.  Andere Namen für Jaspis sind Jasper, Bayat, Vogesit und Schwimmstein.  Der Jaspis ist eine Mineral der Quarz- Familie, chemisch besteht er aus Kieselsäure, gehört zur Mineralklasse der Oxide und bildet ein trigonales Kristallsystem aus.  Der Jaspis verfügt über eine Mohshärte von 6,5 bis 7 und gehört zu den Edelsteinen.

Der Jaspis kommt so gut wie nie in reiner Form vor.  Er enthält viele Einschlüsse und Verwachsungen mit anderen Mineralen und Gesteinen.  Daher kommt seine enge Verwandtschaft mit Achat, Opal und Chalcedon.  Der Jaspis wird nahezu überall auf der Erde gefunden z.B. in Australien, Madagaskar, Südafrika, U.S.A., Brasilien, Ägypten, Österreich, Deutschland und Russland.  Seine Grundfarben sind rot, orange, gelb, braun, violett und grün.  Die Farben entstehen durch natürliche Beimengungen von anderen Mineralen. Auch kann der Jaspis interessante Muster aufweisen, die durch Verwachsungen mit anderen Gesteinen entstehen.  Der Jaspis ist undurchsichtig und hat Glasglanz.

Jaspisohrringe Marquise 14k Gold

Ein Paar Jaspisohrringe Marquise mit 14k Gold aus unserem Sortiment.

Der intensiv rote Jaspis wird als Blutjaspis bezeichnet und ist eigentlich ein Heliotrop von dem griechischen Wort “Helios” die Sonne und gehört zur Gruppe der Chalcedone. Neben rot kann er auch in den Farben schwarz, hell- bis dunkelgrün auftreten mit unterschiedlichen Farbsprenkelungen in rot (durch natürliche Beimengung von Eisenoxid), in grün (durch natürliche Beimengung von Hornblende ein Silicat).  Der Heliotrop wird nur als Schmuckstein verwendet auch zur Herstellung von Gemmen. Die englische Bezeichnung von Heliotrop ist bloodstone wird auch im Deutschen als Blutstein verwendet, er ist jedoch ein Hämatit. Die Bezeichnung Blutstein rührt aus frühchristlicher Zeit. Man glaubte, dass dieser Stein Blutstropfen von Christi enthält. Der Hämatit ist ein Eisen- III- Oxid,  verfügt über eine Mohshärte von 5,5, bis 6,5 und ist ein beliebter Schmuckstein.

Der braune oder Landschaftsjaspis auch Bilderjaspis genannt ist von seiner Grundfarbe meist beige oder hellbraun mit dunkelbraunen Linien oder Flecken durchsetzt, die an eine Landkarte oder Landschaft erinnern.

Der Bandjaspis ist eine Chalcedonart in braun, graublau, rot, gelb oder grün und ist meist gestreift.  Der grüne Bandjaspis wird u.a. in Deutschland, Russland und Frankreich gefunden. Der rote Bandjaspis wird oft in Indien und Venezuela gefunden.

Edelsteinkette "Jaspis" Marquise 14k Gold

Eine Edelsteinkette “Jaspis” Marquise mit 14k Gold aus unserem Sortiment

Der Zebrajaspis ist eine Mischung aus Bergkristall und Basalt. Seine Farbgebung ist in Erdtönen sowie schwarz- weiß und erinnert an die Maserung eines Zebras. Oft enthält er versteinerte Muscheln und Schnecken.

Der gemeine Jaspis oder Silex kommt in den Farben rot, braun, gelb und schwarz vor.  Er wird vornehmlich in Eisensteingängen gefunden.

Der ägyptische Jaspis trägt die Farben ockergelb, braun, ziegelrot und ist häufig geflammt oder gestreift. Man findet ihn in Mengen im Nil und in der Wüste.

Der Kellerwaldachat ist ein roter Jaspis mit weißen Äderchen.

Der Ozean- Jaspis bekannt seit 2001 wird in Madagaskar abgebaut. Er kommt in den Farben grau, beige, braun, hellgrün, gelb, rot, bläulich, weiß, schwarz vor und weißt sehr kreative Maserungen und Muster in unterschiedlichen Farben auf. Der Ozean- Jaspis ist ein sphärolitischer Chalcedon.

Der Porzellan- Jaspis, Jaspis von Bühlchen oder Maporzellanit genannt ist eine sehr seltene Jaspis- Varietät und wird nur in Deutschland gefunden.  Er ist ein Mineral, das in Braunkohlelagern unter großer Hitze, Druck und Luftabschluss gebildet wurde mit Pflanzenresten als Einschlüssen.  Er verfügt über eine Mohshärte von  4 bis 5 und gehört demnach zu den Schmucksteinen.  Er kommt in den Farben grau, lavendelblau, rötlichgrau bis ziegelrot, gräulich- und bläulich schwarz vor. Oft ist der Porzellan- Jaspis gefleckt und geflammt in unterschiedlichen Farbtönen.

Der Plasma und Prasem Jaspis von grüner Farbe körnig und mit Einschlüssen wird hauptsächlich in den U.S.A. gefunden.

Der Mookait ist ein Jaspis, der in Australien gefunden wird.  Der Name wird aus seinem Fundort abgeleitet. Der Mookait hat die Farbvarietäten hellgelb, rosa, dunkelkaminrot, weiß, beige und grünlich. Er weißt interessante Zeichnungen und Wolkengebilde auf.

Jaspis kommt in großen Mengen und in großen Rohlingen vor.  Der größte bearbeitete Jaspis ist eine polierte Jaspisschale in St. Petersburg mit einer Größe von ca. 5 x 3 m, einem Umfang von ca. 12 m und wiegt ca. 19 t.  Man kann wohl behaupten, dass der Jaspis aufgrund seiner unterschiedlichen Farbvarietäten, seiner Zeichnungen und Bilder durch Einschlüsse und Verwachsungen das vielfältigste Mineral ist und die schönsten Schmucksteine entstehen lässt.

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Mondstein

Anhänger 585/-Weißgold mit 1 Mondstein und Brillanten

Ein Anhänger 585/-Weißgold mit 1 Mondstein und Brillanten aus unserem Sortiment.

Der Mondstein ist ein Mineral mit der Zusammensetzung Kalium, Aluminium und 3- Silicium- 8- Oxid und gehört zur Familie der Feldspate.  Der Mondstein ist eine Varietät des Orthoklas (Adulat) und Plagioklas. Feldspate sind Silikat- Minerale und gehören zu einer großen Gruppe ca. 80 % der wichtigsten gesteinsbildenden Minerale der Erdkruste. Feldspate bilden eine simple Kristallstruktur aus. Feldspate werden neben der Verwendung für Schmuck auch zur Porzellanherstellung und in der Zahnmedizin. Zu den Feldspaten, die bei der Schmuckherstellung Verwendung finden, gehören u.a. Mondstein, Labradorit und Orthoklas.  Die Bezeichnung Feldspat besteht aus zwei Wörtern “Feld” und “Spat(h)”, wobei das Wort “Spat(h)” Stein ohne Erz bedeutet. Die Feldspate gehören mit einer Mohshärte von 6 bis 6,5 zu den Schmucksteinen.

Der Mondstein hat seinen Namen erhalten, wegen des optisch sichtbaren Mondschimmers, dies nennt man Adulareszens. Beim Drehen des Mondsteins oder blicken aus verschiedenen Richtungen, erscheint der typische Mondscheinschimmer immer wieder anders. Daher glaubte man früher, die zunehmenden  und abnehmenden Phasen des Mondes aus dem Mondstein zu erkennen.  Der Mythos Mondstein existiert seit ca. dem 18. Jahrhundert. Weitere Namen waren Frauenstein, Hecatolith, Ceylon- Opal, Wasseropal und Wolfsauge. 

Damenring 585/-Gold mit 1 Mondstein

Ein Damenring 585/-Gold mit 1 Mondstein aus unserem Sortiment.

Weitere und ziemlich irreführende auch heute noch gebräuchliche Bezeichnungen sind schwarzer Mondstein, eine veraltete Bezeichnung für Labradorit. Die Bezeichnung Kanadischer Mondstein bezieht sich auf das Mineral Albit und ist ein Natronfeldspat,  wurde an über 4.300 Fundorten im Jahre 2010 registriert u.a. auch in Deutschland und auf dem Mond. Er verfügt über Glasglanz und die Farben sind farblos, weiß, grau, gelb, rot, grün und blau. Der Albit- Kristall gefunden in Grönland ist weißlich und glasklar, optisch wie versteinerte Eiskristalle. Der Blaue Mondstein oder Kalifornische Mondstein ist ein Chalcedon mit blauem Lichtschimmer, ist ein Opalbegleiter und eine Varietät des Minerals Quarz, also kein Mondstein bzw. Feldspat. Unter der Bezeichnung Regenbogen- Mondstein wird ein blauschillernder weißer Labradorit aus der Feldspatfamilie gehandelt.

In der Astrologie hat der Mondstein besondere Bedeutung, er gilt als dem Mond zugeordneter Planetenstein, abstammend von dem Iyotish dem indischen Horoskop. Der Mondstein gilt auch als Heilstein, um positive Gefühle besser aufnehmen zu können. In einigen Kulturen gilt der Mondstein als Fruchtbarkeitssymbol, auch soll er für schöne Träume sorgen.

Mondstein und Labradorit Edelstein Collier

Ein Mondstein und Labradorit Edelstein Collier. Bei der Herstellung wurden auch facettierte Pyridedelsteine verarbeitet.

Der Mondstein hat eine durchsichtige bis durchscheinende Struktur.  Der Alkalifeldspat, eine Art des Mondsteins ist milchig weiß mit bläulichem Schimmer oder milchig reinweiß, verwaschen braun, graubraun, grau, graublau, hellorange oder rotorange, verwaschen blau, oft kommen auch Mischfarben zustande.  Andere Varietäten können farblos sein, gelb, weiß, bräunlich, grünlich- rötlich und blau mit hellem blauen Schimmer.

Mondsteine aus Sri-Lanka verfügen meist über den typischen Mondscheinschimmer und sind transparent bis milchig weiß mit bläulichem Glanz. Aus Indien haben die Mondsteine fast immer kräftige Farben in beigebraun, grün, orange oder kräftigem Braun. Der Grundton ist eher trüb und zeigt wolkenartige Licht- und Schattenspiele. Weitere Vorkommen von Mondstein sind in Australien, Brasilien,  Birma, Indien, Madagaskar, Myanmar, Österreich, Tansania  und U.S.A.

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Spinelle

Roter Spinell

Ein roter Spinell.
Rob Lavinsky, iRocks.com – CC-BY-SA-3.0 [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

Der Spinell ist ein Mineral der Mineralklasse der Oxide und besteht hauptsächlich aus Magnesium, Aluminium und Sauerstoff, daher wird er auch als Magnesiumaluminat bezeichnet. Der Spinell bildet ein interessantes Kristallsystem aus, verfügt über die Mohshärte 8 und gehört somit zu den Edelsteinen.  Die zur Schmuckverarbeitung nicht tauglichen Exemplare, finden Anwendung in der Industrie und in der Chemie. Wie auch bei anderen Edelsteinen ist die Farbvielfalt groß und hat ihren Ursprung in den weiteren Beimengungen, ob natürlich oder durch Menschenhand. Weitere Beimengungen  können  Eisen, Chrom, Zink, Kobalt oder Mangan sein.

Spinell Tropfen Ohrringe 585 Gold

Ein paar Spinell Tropfen Ohrringe mit 585 Gold aus unserem Sortiment.

Der Spinell ist Namensgeber einer Mineralgruppe ähnlicher Zusammensetzung und Kristallstruktur.  Die Farbvarietäten sind: violett, rot, rosa, gelb, grün, blau, braun und schwarz.  Die Existenz des Spinells ist erst seit ca. 150 Jahren bekannt und als selbständiges Mineral anerkannt. Daher kann es auch heute noch vorkommen, dass veraltete Bezeichnungen im Handel vertreten sind und Verwechslungen mit Granat und Rubin (Korund) beispielsweise vorkommen.  Als klassische Beispiele derartiger Verwechslungen gelten die berühmten Edelsteine aus den britischen Kronjuwelen, die fälschlicherweise als Rubine bezeichnet werden, aber tatsächlich Spinelle sind.

Der Name Spinell wird einmal aus dem Griechischen hergeleitet und bedeutet “Funken, funkeln”, auch eine ältere Bezeichnung für rote Edelsteine ist Karfunkel, und aus dem Latein “spina” und bedeutet Spitze, weil der Spinell-  Kristall häufig sechs Spitzen hat.  Durchsichtig rot und blaue Spinell- Kristalle sind sehr selten.

Blauer Spinell

Ein blauer Spinell.
Rob Lavinsky, iRocks.com – CC-BY-SA-3.0 [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

Der Spinell kommt als ausgebildeter Kristall in erkalteter und erstarrter Magma und im Marmor vor. Seine Begleitminerale sind u.a. Korund (Rubin und Saphir), Andalusit und Silliamit. Im Jahre 2009 wurde der Spinell an etwa 900 Fundorten festgestellt.  Als Beispiele wird der grüne Spinell in Sibirien gefunden. In den U.S.A., Sri Lanka, Myamar und Tadschikistan kommen u.a. violette Spinellkristalle vor.  Weitere Vorkommen anderer Farbvarietäten sind in Kanada, Thailand und Afghanistan, sowie Nepal, Madagaskar, Nigeria und Tansania. Der Spinell ist ein außergewöhnlich schöner Edel- und Schmuckstein, der in allen seinen Farbvarietäten ein auserlesenes Accessoire darstellt.

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Granat

Granat

Ein Granat.
zdjęcia Piotr Menducki [GNU Free Documentation License] [via Wikimedia Commons]

Die Bezeichnung Granat kommt aus dem Latein “granum” und bedeutet körnig. Oft wird er als kleine runde Körner gefunden auch kann man deutlich im Innern des Kristalls Körner erkennen.  Granat kommt natürlich als Gruppe vor und gehört zur Mineralklasse der Insel- bzw. Neosilicate.  Weitere Vertreter der Insel. bzw. Neosilicate sind Olivin, Zirkon, Andalusit, Staurolith, Topas und Beryll. Die Granatgruppe gehört zu den gesteinsbildenden Mineralen und bildet ein kubisches Kristallsystem aus.  Die Grantgruppe kann Elmentarteilchen von Magnesium, Eisen, Mangan, Calcium, Aluminium, Chrom, Vanadium, Titan, Zirkon, Selen, Phosphor, Arsen und Sauerstoff enthalten. Je nach Bestandteilen weisen die Granate große Farbvarietäten auf.

Aus der Granatgruppe verwendet man folgende Minerale zur Schmuckherstellung (hier sollen nur die Wichtigsten genannt werden):

Der Pyrop besteht aus Sauerstoff, Magnesium, Aluminium und Silicium. Er verfügt über eine Mohshärte von 7,5  und gehört somit zu den Edelsteinen. Der Ursprung des Namens ist altgriechisch und bedeutet feuerähnlich.  Er ist der klassische Schmuckstein der Granatgruppe und besonders bekannt aus der Viktorianischen Zeit.  Er ist auch als “Böhmischer Granat” bekannt. Der Pyrop ist ein überwiegend roter Edelstein in den Nyancen schwarzrot, purpurrot, blutrot, orangerot und rosa. Er ist durchscheinend bis durchsichtig und verfügt über Glasglanz. Fundorte des Pyrop sind Tschechien, Südafrika, Australien und U.S.A.

Granat Ohrstecker

Ein Paar Ohrstecker 333/-Gold und Granat aus unserem Sortiment.

Der Alamandin  gehört zur  Granatgruppe und zu den Insel- bzw. Neosilicaten. Chemisch gesehen ist er ein Eisen- Aluminium- Silicat.  Er kann auch Bestandteile von z.B. Mangan, Magnesium, Calcium, Natrium, Kalium, Chrom und Vanadium enthalten je nach Fundort.  Der Alamandin bildet ein Kristallsystem aus, verfügt über Glasglanz und kommt in den Farbvarianten rot bis rotviolett und schwarzbraun vor.  Er verfügt über die Mohshärte von 7 bis 7,5 und gehört somit zu den Edelsteinen.  Der Alamandin ist einer der häufigsten und heutzutage meist verarbeiteten Granate.  Seine Fundorte sind u.a  die Türkei, Brasilien, Indien, China,  Madagaskar, Mexiko, Sambia und Tansania, sowie auf dem Mond. Der Alamandin kann auch äußerlich mit Rubin, Spinell oder rotem Turmalin verwechselt werden.

Der Uwaworit  gehört zur Granatgruppe, zu den Insel- bzw. Neosilicaten und kommt in der Farbe smaragdgrün vor, verfügt über die Mohshärte von 6,5 bis 7,5 und gehört somit zu den Edelsteinen. Seine weiteren Hauptbestandteile sind Calcium und Chrom, sowie Sauerstoff. Die häufigsten Fundorte sind:  England, China, Russland, Finnland, Italien, Kuba, Japan, Kanada, Norwegen, Österreich, Polen und  U.S.A.

Der Andradit  gehört zur Grantgruppe, sowie zur Andradit- Grossular- Serie und ist ein Calcium- Eisen- Silicat. Seine weiteren Bestandteile können Aluminium und Titan sein. Je nach Bestandteilen erscheint die Edelstinfarbe z.B. in schwarz der Titan- Andradit  auch Melanit genannt.  Er verfügt über die Mohshärte von 6,5 bis 7,5 und gehört somit zu den Edelsteinen. Seine Fundorte sind u.a. Italien, Russland und U.S.A.

Der Grossular  gehört zur Gruppe der Granate und ist ein Calcium- Aluminium- Inselsilicat.  Die Bezeichung Grossular kommt aus dem Latein und bedeutet Stachelbeere.  Je nach weiteren Beimengungen zeigt er die Farbvarietäten farblos, gelbgrün bis dunkelgrün, goldgelb, rosa, rot, orange, gelbbraun bis rotbraun. Er verfügt über die Mohshärte von 6,5 bis 7 und gehört zu den Edelsteinen. Seine Fundorte sind u.a. Mexiko, Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Granathalskette

Eine Granathalskette mit 14k Gold aus unserem Sortiment.

Der Spessartin  wird auch als Mangan- Tonerdegranat bezeichnet.  Er besteht aus Silicium, Aluminium, Mangan und Sauerstoff.  Er gehört zur Granatgruppe und zu den Insel- bzw. Neosilicaten.  Der Spessartin kommt in den Farben rot, rotorange, gelbbraun, rotbraun und braun vor.  Er verfügt über eine Mohshärte von 6,5 bis 7,5 und gehört zu den Edelsteinen.  Der Spessartin ist sehr selten und wurde zuerst im Spessart in Deutschland gefunden, daher auch sein Name.  Mittlerweile findet man ihn auch in Namibia, Nigeria und Sri Lanka.

Der Calderit  gehört zur Gruppe der Granate, sowie zu den Insel- bzw. Neosilicaten. Der Calderit ist ein Mangan- Eisen- Silicat und bildet Mischkristalle mit Spessartin und Andradit. Er ist meist durchsichtig und von orangegelber, dunkelgelber, rötlichgelber oder rotbrauner Farbe.  Der Calderit ist sehr selten und verfügt über eine Mohshärte von 7 und gehört zu den Edelsteinen. Seine Fundorte sind u.a. Labrador in Kanada, Nabia, Rumänien, Schweden und die Schweiz. Wie bereits in anderen Artikeln beschrieben, wurden rote Edelsteine bzw. rote Schmucksteine wie Granat, Spinell und Rubin als Karfunkel bezeichnet.

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Bernstein

Bernstein

Ein Bernstein in Ei-Form.

Bernstein ist fossiles Baumharz.  Baumharz tritt aus Baumstämmen bei Verwundungen in der Baumrinde.  Vornehmlich handelte es sich um Kiefern und andere Nadelgehölze.  An der Luft härtet Baumharz schnell aus. Herabgefallenes Baumharz wurde von Gesteinsschichten zugeschüttet  und versteinerte in mehreren Millionen Jahren unter Luftabschluss und Druck zu dem uns bekannten Bernstein.  Die ältesten Bernsteinfunde schätzt man auf 300 Millionen Jahre.  Die größte Anzahl der gefundenen Bernsteine schätzt man auf 55 Millionen Jahre. Dementsprechend der bekannteste Bernstein ist der Baltische Bernstein, der  als Succenit bezeichnet wird. Als weitere Beispiele der Dominikanische Bernstein ist 35 Millionen Jahre alt und der Kopal ist nur  einige  Tausend Jahre alt.  Der Kopal gilt als noch nicht völlig versteinertes Baumharz und man findet ihn z.B.  in tropischen Flüssen. Als Bernstein darf nur fossiles Baumharz bezeichnet werden, wenn es mindestens eine Million Jahre alt ist.

Besondere Aufmerksamkeit schenkt man Bernsteinen mit Inklusen.  Als Inklusen bezeichnet man Einschlüsse von fossilen Tieren oder Pflanzenteilen.  In besonders altem Bernstein können Federn von Dinosauriern eingeschlossen sein.  Man kennt heute ca. 80 verschiedene Arten von Bernsteinen, die sich nur äußerlich, durch ihren Fundort  und in ihrer Härte voneinander unterscheiden.  In der Bezeichnung und Einklassifizierung geht man ähnlich vor wie bei Mineralen. Es gibt weißlich undurchsichtige Bernsteine, klare, gelb, orange, rot- orange, bräunlich, gold- gelb und schwarze mit und ohne Inklusen. Manchmal sind in Bernsteinen auch kleine Luftbläschen eingeschlossen, die ihn in milchigen Gelb erscheinen lassen. Hat Bernstein in einem eisenhaltigen Segment gelagert,  so nimmt er eine rote Farbe an, ist Pyrit eingelagert, so kann er auch grünlich erscheinen. Andere mineralische Einschlüsse können ihn elfenbeinfarben erscheinen lassen. Sogar eine bläuliche Färbung kommt vor, wenn  organische Überreste eingeschlossen sind und bei Licht betrachtet bläulich schimmern.

Anhänger 585/-Gold mit Bernstein

Ein Anhänger 585/-Gold mit Bernstein aus unserem Sortiment.

Die Art bzw. das Aussehen des Bernsteins hängt vom Fundort ab. Als bekanntester Fundort gilt die Ostseeküste.  Bernstein kann grundsätzlich in allen Regionen der Erde vorkommen, mit Ausnahme der Polarregionen, dort hat man ihn bisher nicht gefunden. Vornehmlich kommt Bernstein in nördlichen und gemäßigten Zonen vor. Große Bernsteinvorkommen nennt man Bernsteinwälder. Große Bernsteinwälder befinden sich in der Ostsee, denn häufig werden kleine Bruchstücke Bernstein an die Küste gespült. Weitere Fundorte sind: England, Portugal, Spanien, Kanada, Mexiko, Japan, Libanon, Dominikanische Republik, Madagaskar und Borneo.

Bernstein ist sehr leicht und nur wenig schwerer als Wasser. In Süßwasser sinkt Bernstein zu Boden und schwimmt aber in Salzwasser. Bei Bernstein findet wie bei anderen Versteinerungen keine Umwandlung in kristallines Material statt.  Der Bernstein behält seine Konsistenz als Baumharz  nur  in verhärteter Struktur. Chemisch gesehen besteht Bernstein aus einer Vielzahl von Stoffen und bildet ähnlich den heutigen Kunstharzen ein Polyester und gehört zur Gruppe der Terpene. Bernstein wird gern imitiert z.B. aus Kunstharz.  Natürlicher Bernstein ist leicht entzündbar und brennt, wenn man nur ein Streichholz daran hält.  Kunstharze dagegen sind nicht leicht entzündbar.

Bernstein Armband 14k Gold

Ein Bernstein Armband mit 14k Gold aus unserem Sortiment.

Der Name Bernstein kommt von der alten Bezeichnung Brennstein. So verwendete man ihn anstatt von Weihrauch.  Beim Verbrennen des Bernsteins kann man einen aromatischen Geruch wahrnehmen. Auch in der Antike war der Bernstein bereits bekannt, so nannte man ihn im antiken Griechenland “electron”. Wenn man Bernstein reibt, dann entsteht eine elektrostatischer Effekt, dies brachte ihm den Namen “electron” ein. Im antiken Rom nannte man den Bernstein “succinum”, was Saft bedeutet, daher auch die Bezeichnung Succenit.  Die Endung -it ähnlich der Bezeichnung für Minerale.  Die Germanen nannten den Bernstein “glasaz” oder “glaesum”, was Glas bedeutet. Auch heute noch wird er in einigen Fachkreisen als Glas bezeichnet.

Wie in der Antike auch heute wird der Bernstein gern als Schmuckstein oder zur Ausschmückung von z.B. Gegenständen und Räumen (Bernsteinzimmer) verwendet. Zur Schmuckherstellung werden allgemein nur die schönsten und besten Bernsteine verwendet. Es kommt aber auch vor, dass stark verunreinigte und nicht so schöne Bernsteine zur Schmuckherstellung verwendet werden.  Zur  Aufwertung des Äußeren wird der Bernstein in Öl abgekocht, dies macht ihn klarer und farbintensiver.  Ob Naturschönheit oder behandelt ist ein entscheidender Faktor der Preisgestaltung beim Bernsteinschmuck.

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Kamee – Gemme

Die Bezeichnung Kamee oder Camée kommt aus dem Latein “cameus” und bedeutet mehrfarbig und aus dem Italienischen “Chama” und bedeutet Muschel.  Kameen bestehen oft aus Muschelbestandteilen oder aus Achat sowie Sardonyx. Andere Materialien sind Lavagesteine und Moluskenschalen. Molusken sind Weichtiere mit umhüllender Schale ähnlich den Schnecken und kommen im Meer oder auf dem Festland im Süßwasser vor.  In komplizierten Verfahren in Handarbeit mit Präzisionswerkzeugen werden unterschiedliche Motive figürlich aus einem Schmuckstein herausgeschnitten, wobei der Hintergrund völlig weggeschnitten wird. Die Kamee ist nach Vollendung des  Schnittes als erhabenes bzw. herausragendes Relief zu sehen.  Reliefs sind kunstvolle Darstellungen, die sich plastisch vom Hintergrund abheben oder herausragen.

Medaillon mit Camée

Ein Medaillon mit Camée aus 585/-Gold unseres Sortiments.

Kameen sind seit dem 4. Jahrhundert vor Christus bekannt und wurden weniger als Schmuck hergestellt, sondern eher als Ausdruck repräsentativer Orte, Personen und Gelegenheiten z.B. ein Medaillon als Adler- Kamee aus Rom aus dem Jahre 27 vor Christus.

Die Gemme oder Intaglio wird aus Lagenstein bevorzugt aus Quarzstein z.B. aus Chalcedonen hergestellt. Im Gegensatz zur Kamee wird das Bild vertieft in den Schmuckstein hineingeschnitten. Gemmen werden heute ausschließlich für Schmuck verwendet. Die Tradition des Gemmenherstellens geht auf das 5. bis 3. Jahrtausend vor Christus zurück. Besonders schöne und wertvolle Steinschneidekunst kam von den  Ägyptern, Persern, Assyrern und Griechen.


 Für  Siegelringe oder allgemein für Siegel wurden Gemmen verwendet.  Die Bezeichnung Gemme stammt von dem lateinischen Wort “gemma” und bedeutet Knospe und Edelstein. Daher leitet sich auch der Fachbegriff Gemmologie für die Edelsteinkunde ab.  Als erste Gemme gilt ein Siegel zu Beginn des 4. Jahrtausends vor Christus in Mesopotamien, man gravierte einen Zylinder mit relativ einfachen Motiven. Bei antiken Gemmen wurden in den gravierten Stein Bienenwachs, Ton oder Blei eingegossen. Gemmen fand man nicht nur als Siegel, sondern als Schmuck z.B. an Gefäßen, Fingerringe, Ohrringe und Broschen. Gemmen hatten auch eine mythische und magische Bedeutung. Sie sollten Glück bringen und Schaden abwenden.

Danach wurden auch die Motive gewählt , vielfach Götterabbildungen und Bilder aus der Sagenwelt. Motive von heute sind Frauenbilder, Blumen und Tiere.

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Turmaline

Turmalin

Ein geschliffener Turmalin.
zdjęcia Stowarzyszenie Spiriferm [CC-BY-SA-3.0] [via Wikimedia Commons]

Turmaline gehören zu den Ringsilicaten und bezeichnen eine Gruppe von verschiedenen Mischkristallen. Sie verfügen über die Mohshärte von 7 bis 7,5 und gehören zu den Edelsteinen.  Ringsilicate sind Silicate, die eckenverknüpft ringförmige SiO4– Tetraeder sind und liegen einzeln.  Ferner gehören sie zu den gesteinbildenden Mineralen.  Zu den Ringsilicaten gehören nicht nur die Turmalingruppe, sondern auch Beryll, Benitoit, Milarit und Eudialyt. Die Turmaline sind vielfarbig, selbst in einem Kristall können mehrere Farben auftreten. Die häufigsten Farben sind: blau, grün, rot, rosa, braun und schwarz. Die Turmaline sind die vielfältigsten Minerale durch den Pleochroismus. Das bedeutet, die Farbe wechselt, wenn man ein Kristall aus unterschiedlichen Blickrichtungen betrachtet.  Auch beim Drehen des Turmalinkristalls wechseln die Farben z.B. von rot in blau bis hin zu reinem schwarz.

Turmalin Armband

Ein Turmalin Armband in 585 Gold aus unserem Sortiment.

Am häufigsten kommt der eisenhaltige Turmalin  mit dem Namen Schörl vor.  Dieser  Name bezieht sich auf den Ort Zschorlau, eine Gemeinde in Sachsen, Deutschland, wo bereits 1400 n.Chr. diese Turmalin- Art gefunden wurde.  Der Schörl ist eigentlich ein schwarzer Turmalin, kommt aber auch in braun oder schwarz mit weiß durchzogen vor. Der Schörl wird heutzutage hauptsächlich in Brasilien abgebaut.  Dem Schörl spricht man mystische Kräfte zu. So ist er unvermeidbar in der Astrologie und ein Heilstein.  Der Schörl soll auf die menschliche Psyche positive Wirkung haben, eine positive Einstellung und vorausschauendes Denkvermögen vermitteln, sowie Mut erzeugen und Selbstbewusstsein fördern.  Er soll von bösen Dingen und ungünstiger Strahlung bewahren.  Anzuwenden ist er mit Blickkontakt; das tiefe Schwarz soll heilend wirken. Der Schörl soll mit Rosenquarz zusammen Elektrosmog vom Körper fernhalten, positiv wirken auf den Hormonhaushalt,  das Immunsystem stärken, den Körper entgiften, Entzündungen hemmen und das Herz-  Kreislaufsystem unterstützen.

Turmalinring

Ein Turmalinring in Gold aus unserem Sortiment.

Weitere Arten der Turmalingruppe sind: Rubellit in rot bis rosa,  der Indigolith in blau, der Dravit in braun,  der Achroit klar und farblos, Wassermelonen- Turmalin in grün umrandet mit rosa Kern, der Elbait von der Insel Elba mit Fluor- Bestandteilen,  der Siberit in rotviolett bis blauviolett, der Tsilaisit in dunkelgelb und ist sehr selten und der Verdelith in grün. Die ersten Turmaline fand man in Sri Lanka. Heute baut man ihn u.a. in Afrika ab, in Schweden und Tschechien.  Gefunden werden Turmaline als prismatische Kristalle z.B. im Gestein Gneis.

Nur die schönsten Turmalin- Kristalle werden zu Schmucksteinen verarbeitet. In Deutschland z.B. die Meisterschale der Fußballbundesliga ist mir 21 Turmalinen besetzt,  der DFB- Pokal ist auch mit Turmalinen geschmückt.

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