Türkis

Türkismineralgestein

Ein natürlicher Türkis.
Rob Lavinsky, iRocks.com – CC-BY-SA-3.0 [CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons

Der Türkis ist ein edles und sehr schönes Mineral, das nach Verarbeitung zum Schmuckstein in glänzender blaugrüner Farbe erscheint, sich sehr gut assimiliert mit silber- oder goldfarbenen Metallen. Auch in Kombination mit schwarzem Leder entfaltet er seine volle Schönheit. Das Mineral Türkis ist selten und besteht aus Wasser,  Kupfer, Aluminium und Phosphat. Der Türkis gehört zur Mineralklasse der Phosphate, Arsenate, und Vanadate.  Die chemische Formel für Türkis lautet:
Cu Al6(PO4)8 ⋅ 4H20. 
Der Türkis- Kristall kann auch ohne Aluminium, stattdessen mit Eisen vorkommen. Der Türkis ist ein sehr empfindliches Mineral mit einer Mohshärte von 6. Er ist oft mit feinen anders farbigen Adern durchzogen, dies sind natürliche Einlagerungen von z.B. Pyrit oder Limonit.  Der Türkis ist vielfarbig von grün über blaugrün bis hellblau. Der hellblaue klare Türkis ohne Adern wird als am wertvollsten eingestuft.

Türkis Halskette

Eine Türkis Halskette in 14k Gold aus unserem Sortiment.

Der Türkis entsteht in 30 bis 40 Meter unter der Erdoberfläche bei Verwitterung kupferhaltiger und aluminiumreicher Gesteine. Trockene und heiße Klimazonen der Erde fördern die Bildung von Türkis- Gesteinen. Fundorte von Türkis: Iran, Ägypten, U.S.A., Afghanistan, Mittelamerika, China und Deutschland. Die Schönheit und leichte Verarbeitbarkeit zum Schmuckstein wusste man schon in der Antike zu schätzen. Der Türkis schmückte im Altertum nur Herrscher. Als Beispiele Grabbeigaben und Verzierung der Totenmaske von Tutanchamun, ägyptischer Pharao.  Die Azteken verzierten mit Türkis rituelle Gegenstände. Das Taj Mahal in Indien ist neben Rubinen und Diamanten mit Türkisen verziert.

Der Türkis ist sehr empfindlich  und kann beim Tragen die Farbe verändern, daher wird er meist nachbehandelt mit z.B. Wachs oder Öl. Dabei muss beachtet werden, dass der Stein wenig Wachs oder Öle absorbiert.  Türkis wird gern gefälscht. Dazu war man schon im antiken Ägypten in der Lage. Eine Türkisimitation wird aus Fayence hergestellt. Fayence ist Keramik mit einer Glasur aus Zinnoxid, danach wird die Fayence blau oder mehrfarbig bemalt. Weitere Fälschungsmaterialien sind Glas und Emaille. Emaille besteht aus Silicaten und Oxiden, geschmolzen und abgekühlt, entsteht eine glasig erstarrte Form.  Andere Materialien sind Porzellan und Kunststoff oder einfach Stoffe aus Kupfer- und Aluminiumbestandteilen.

Türkis Ohrclips

Ein Türkis Ohrclips mit 14k Gold aus unserem Sortiment.

Verwechselung von Türkisen mit anderen Mineralen, die natürlich der Farbe des Türkis ähneln, verändert oder eingefärbt wurden: Amazonit, Chrysokoll, Fausit, Hemimorphit, Lazulith, Serpentin, Smithsonit, Utalith, Variscit. Viele Fälschungen sind mit bloßem Auge nicht zu erkennen, eine mineralogische Untersuchung oder eine Betrachtung unter dem Mikroskop gibt Aufschluss. Glas und Kunststoff sind am leichtesten zu erkennen, weil sie lichtdurchlässiger sind.  Natürlicher Türkis hat einen hellblauen Untergrund, durchzogen mit weißen Flecken und Punkten. Bei Imitaten ist die Hintergrundfarbe meist dunkelblau. Der Laie verlässt sich am Besten auf Echtheitszertifikate.

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Schmucksteine, Edelsteine, Halbedelsteine und Minerale

Eiswasserfall

Ein vereister Wasserfall. Der gefrorene Zustand von Wasser ist ein Mineral.

In der Gemnologie (Lehre der Edelsteine) sind Schmucksteinenatürliche Materialien z.B. Minerale, Gesteine, Fossilien, Bernsteine, Pechkohle, Perlen, Perlmutt, Korallen und Gestein aus Glasschmelze, die formschön sind und verarbeitbar. Leucit, ein Mineral als Beispiel wäre ein Schmuckstein, läßt sich nicht verarbeiten, zählt demnach nicht zu den Schmucksteinen, wird aber von Sammlern und Museen hochgeschätzt. Die Verarbeitung von Steinen als Schmuck ist u.a. seit der Altsteinzeit bekannt.

 

Smaragdenhalskette

Eine Facettierte Smaragdenhalskette in 14k Gold aus unserem Sortiment.

Edelsteine sind im Allgemeinen seltene Minerale, die als wertvoll eingestuft werden. Sie müssen folgende Kriterien erfüllen: Einen Härtegrad größer als Mohshärte 7, Lichtdurchlässigkeit bzw. Transparenz, Reinheit, Farbe, chemische Zusammensetzung, Entwicklung des Kristallsystems und physikalische Eigenschaften wie Brechungsindex, Dispersion, spezifische Dichte, Spaltbarkeit,  Schleifbarkeit, Sprödigkeit und Glanz. Eine besondere Edelsteinart ist der Alexandrit, der durch Pleochroismus mehrfarbig und doppelbrechend ist. Als Pleochroismus in der Gemnologie wird die Mehrfarbigkeit von Mineralen bezeichnet bei Betrachtung aus unterschiedlichen Blickrichtungen. Es kommt entweder zum kompletten Farbwechsel oder zu einer unterschiedlichen Farbtiefe. Um den Wert eines Edelsteins abschließend zu beurteilen, ist das Gewicht in Karat ausschlaggebend. Zu den Edelsteinen zählen Diamant, Rubin, Saphir und Smaragd. Speziell, welches Mineral zu den Edelsteinen gezählt wird, ist von der subjektiven Wahrnehmung und dem jeweiligen Kulturkreis abhängig.

Der Begriff  Halbedelsteine ist umgangssprachlich und wird heute in der offiziellen  Namensgebung nicht mehr verwendet. Zur Kathegorie Halbedelsteine gehörten Minerale, die sich durch ihre Schönheit auszeichneten, aber häufiger in der Natur vorkamen, sowie eine geringere Härte besaßen und demnach als nicht so wertvoll eingestuft wurden.

Saphirring

Ein Saphirring mit 14k Gold aus unserem Sortiment.

Als Mineral  bezeichnet wird im Bergmännischen ein Grubenerz. Minerale sind Elemente oder Verbindungen,  die durch geologische Prozesse entstanden  sind und in kristalliner Form vorkommen können. Seit dem Jahre 2008 sind 4.600 Minerale bekannt. Auch natürliches Glas ist ein Mineral.  Die Lehre der Minerale ist die Mineralogie. Minerale sind Feststoffe, Flüssigkeiten gelten normalerweise nicht als Mineral. Wasser ist kein Mineral, Eis gehört zu den Mineralen.  Quecksilber kommt auf der Erde in flüssiger Form vor und gehört trotzdem zu den Mineralen.  Durch Meteoriteneinschlag als Beispiel finden sich auch extraterristische Stoffe auf der Erde. Man geht davon aus, auf anderen Himmelskörpern ähnliche Prozesse zur Gesteinsbildung stattgefunden haben. Deshalb gehören diese Stoffe zu den Mineralen.  Als Minerale gelten auch Stoffe natürlichen Ursprungs, die von Menschen verändert wurden.

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Marmor

Roter Mamor

Zwei Säulen aus Rotem Mamor im St Stephan Dom in Passau.

Marmor ist ein Naturstein, der im Laufe von Millionen Jahren entstanden ist. Er besteht meist aus mehreren Mineralen wie Calcit, Dolomit und/ oder Aragonit, man bezeichnet ihn auch als Carbonatgestein. Im Handel vertreten sind unterschiedliche Qualitäten von Marmor. Allgemein werden alle dekorativen und polierbaren Kalksteine als Marmor bezeichnet.  Die Bezeichnung Marmor stammt von dem altgriechischen Wort marmaros ab und bedeutet schimmern und glänzen.  Der Abbau und die Verarbeitung von Marmor wird seit mehr als 2.000 Jahren betrieben.  Fossile Ablagerungen aus den Urmeeren von Pflanzen und Muscheln sind durch tektonische Bewegung (z.B. verschieben der Erd- bzw. Kontinentalplatten) in unterschiedliche Erdschichten geraten. Unter hohem Druck und großer Hitze in Millionen Jahren kristallisierte dieser Kalkstein aus, wurde also zu kristallenem Marmor. Mit geübtem Blick lassen sich in Marmorartikeln die Kristalle erkennen.  Eine andere auch gut polierbare Kalksteinart, die ebenfalls als Marmor bezeichnet wird, entstand vor kürzerer Zeit in weniger tiefen Erdschichten, unter geringerer Hitze und geringerem Druck, daher blieb die Kristallisation aus.  Der kristalline Marmor ist härter aber nicht so farbenprächtig wie der jüngere Marmor. Der Abbau von Marmor ist mühevoll, schwierig und gefährlich. Der Mensch scheut Mühe und Gefahr nicht, um sich und seine Umgebung mit schönem Material zu umgeben.

Schon im antiken Griechenland baute man Marmor ab und schuf damit die grandiosen architektonischen Wunderwerke, die bis heute zur Besichtigung freistehen. Die Qualität des Marmors wird ausschließlich durch das Abbaugebiet bestimmt. Daher ist seit der Antike, Marmor ein Export- und Importartikel, selbst in Gegenden, die über Marmor- Gestein verfügen. Für jeden Verwendungszweck sind die Eigenschaften, die Struktur und die Farbgebung, sowie die Härte von großer Bedeutung. Man kann also ruhig behaupten, jeder Steinbruch hat seinen eigenen Marmor.  Typische Abbaugebiete für Marmor sind: Griechenland, Italien, Frankreich, Belgien, Deutschland, Spanien, Portugal und China. Nach dem Ende des Römischen Reiches geriet Marmor ziemlich in Vergessenheit. Zur Zeit der Renaissance im 15 Jahrhundert fand man einen besonders schönen und edlen Marmor bei Carrara in der Toscana. Die Marmorsorte heißt Statuario,  ist reinweiß und besonders hart. Michelangelo schuf seine weltberühmten Statuen aus diesem Marmor. Die größten Abbaugebiete liegen in Portugal in Estremoz, rosa marmorierter Marmor, in Villa Viçosa ist der Marmor weiß und in Borba ist der Marmor braun bis rötlich.  Dieser Marmor wird hauptsächlich zur Fertigung von Fliesen benutzt.

Für Kunstgegenstände, Vasen, Kaminuhren und Schmuck wird gern ein Schmuckstein namens Onyx- Marmor oder verkürzt Onyx angeboten. Es handelt sich dabei weder um Onyx noch um Marmor, sondern Alabastermarmor oder Alabaster. Die Bezeichnung Alabaster ist althergebracht und wird heute kaum noch verwendet.  Der richtige Alabaster besteht aus Calciumsulfat. Onyx- Marmor ist ein Kalksintergestein wurde u.a. durch Sickerwasser in unterirdischen Süßwasserflußläufen gebildet.  Kalksintergestein wurde und wird im Quartär (Erdzeitalter bis ca. vor 2 Millionen Jahren und heute) gebildet.  Onyx- Marmor besteht aus den Mineralen Calcit und Aragonit und ist als eine Art Calciumcarbonat zu bezeichnen. Im weitesten Sinne gehören auch Tropfsteine zu diesen Gesteinsformationen. Weitere Bezeichnungen sind Kalkonyx, Calcit- Alabaster, Bandmarmor, Aragonitmarmor oder Marmor- Onyx. Viele Onyx- Marmore sind unter Lichteinwirkung transparent, zeigen sehr interessante und eindrucksvolle Eigenschaften. Daher wird Onyx- Marmor auch gelegentlich für Kirchenfenster verwendet.  Onyx und Onyx- Marmor haben keine Verwandtschaft. Onyx ist ein Quarzstein.

Grüner Onyx Halskette

Eine Grüne Onyx Halskette mit 14k Gold aus unserem Sortiment.

Die Bezeichnung dieser Schmucksteine oder Mineralgesteine hängt vor allem von kulturhistorischen Gesichtspunkten ab und dem Erscheinungsbild. Fundorte von Onyx- Marmor, sollen hier nur einige genannt werden: Ägypten, Algerien, Mexiko, Argentinien, Brasilien, Deutschland, Frankreich und Italien. Grüner Onyx bzw. Onyx- Marmor wird oft aus Pakistan importiert.  Man sollte einfach die Welt der schönen und natürlichen Schmucksteine mit ihrer großen Vielfalt genießen. Mineralogische Informationen, physikalische Eigenschaften und chemische Ingridenzien sollten nicht den  Grundtenor unseres Geschmacks darstellen. Ein wenig Toleranz den meist schon seit tausenden Jahren feststehenden Bezeichnungen, ist unbedingt nötig.

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Zirkone, Zirkonia, synthetische Edelsteine

Zirkon

Ein geschliffener Zirkon.
By Gunnar Ries Amphibol (Own work (own photo)) [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

Der Zirkon wird aufgrund seines äußeren Erscheinungsbildes und der Verarbeitung gern mit dem Diamanten verwechselt oder als preisgünstiger Diamantenersatz getragen. Der Zirkon ist ein Mineral der Mineralklasse der Silicate und Germanate. Das Zirkonkristallsystem hat die chemische Formel: ZRSiO4.  Die Mohshärte liegt bei 6,5 bis 7,5.  Das natürliche Vorkommen des Zirkon hat viele Farbvarianten: farblos, gelb, rot, braun, grün, blau und schwarz. Der Zirkon kommt in der Erdkruste vor und ist das häufigste Mineral, wird auch oft von etlichen anderen Mineralen begleitet. Er ist das älteste vorkommende Mineral der Erde und des Mondes.  Man schätzt der Zirkon ist etwa vor 4,4 Milliarden Jahren entstanden. Andere Bezeichnungen für Zirkon sind Hyazinth oder Jacinth. Fundorte des Zirkon: Madagaskar, Australien, Deutschland, U.S.A., Kambodscha, Sri Lanka, Thailand, Birma, Ceylon, Tansania, Kanada und Norwegen. Zur Herstellung von Schmucksteinen werden nur transparente Zirkonkristalle verwendet. Der Marktpreis wird vor allem bestimmt durch seine Farbtiefe, Farbart und sein Gewicht in Karat.  Der Preis bewegt sich pro Karat (errechneter Mittelwert) von $ 24 für weißen Zirkon bis $ 103 für Zirkon der Farbe Royal Blau.

Babyschuh mit saphirblauen und weissen Zirkonia

Ein Anhänger in Form eines Babyschuhs mit saphirblauen und weissen Zirkonia aus unserem Sortiment.

Zirkonia ist Zirkoniumdioxid und wurde zum ersten Male 1973 im Labor des Lebedew- Instituts für Physik in Moskau hergestellt.  Zirkonia ist also ein Kunstprodukt auf der Basis Zirkon nur ohne Silicate. Zirkonia besteht aus Zirkoniumoxid mit 5 % bis 8 % Calciumoxid oder mit 15 % bis 18 % Yttriumoxid. Dazu kommen farbgebende Substanzen. Diese Masse wird auf 2.000 Grad Celsius erhitzt und abgekühlt. Der ursprüngliche Schmuckstein hieß Fianit bzw. Phianit und war gedacht als preisgünstiger Ersatz für Diamanten. Das Kristallsystem des Zirkonia ist ähnlich dem des Diamanten. Ein anderer Name für Zirkonia im Handel ist Cubic Zirkonia. Zirkonia hat eine Mohshärte von 8,5.

Das Herstellen von synthetischen Edelsteinen hat eine lange Tradition.  Schon im antiken Ägypten wurden einfache Steine mit Glas und Glasur veredelt und zu Schmuck verarbeitet. Sehr bekannt sind auch die Strasssteine. Im Jahre 1758 entwickelte der Wiener Joseph Strasser eine schleifbare Glassorte, sie sollte als Diamantimitat in den europäischen Handel gelangen.  Für Edelsteinimitate benutzt man Blei als Zugabe oder Flint Glas (sehr hoher Bleigehalt) für eine Diamanten ähnliche Lichtbrechung und Lichtreflexion. Für Modeschmuck wird z.B. einfaches Fensterglas verwendet, ebenso Kunstharze und Plastik. 1910 stellte der Franzose Vernueil erstmals synthetische Rubine, synthetische Saphire, synthetische Korunde, synthetische Spinelle, synthetische Aquamarine, synthetische Turmaline und synthetische blaue Zirkone her.  Seit 1948 ist der synthetische Rutil bekannt, der gern als Diamantersatz verwendet wird. Seit 1970 werden synthetische Diamanten in Edelsteinqualität hergestellt. So gut wie alle bekannten und wertvollen Edelsteine, können heute synthetisch hergestellt werden. Die synthetischen Edelsteine sind makellos, lupenrein und von natürlichen Edelsteinen nicht zu unterscheiden ohne mineralogische Untersuchung.

Goldring mit Strasssteinen

Ein mit Strasssteinen besetzter Goldring.

Im Handel werden auch rekonstruierte Edelsteine angeboten. Diese werden aus kleinen Splittern echter Edelsteine zu größeren zusammengeschmolzen. Die sogenannten Dubletten und Tripletten sind zusammengesetzte Schichten von echten Schmucksteinen/ Edelsteinen und Glas oder Kunststoff.  Dubletten und Trepletten müssen gesondert ausgeschrieben und deklariert werden. Manchmal versucht man empfindliche Edelsteine mit diesem Verfahren zu schützen und länger haltbar zu machen. Diese sind von echten Edelsteinen kaum zu unterscheiden.

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Diamanten

Rohdiamant

Ein Rohdiamant.
By Unknown USGS employee [Public domain or Public domain], via Wikimedia Commons

Der Diamant ist einer der Vorkommensart des Kohlenstoffs und ist ein natürlich vorkommender Feststoff, der zur Klasse der Minerale gehört.  Der Diamant bildet vielfältige Kristalle aus. Der Diamantkristall im Reinzustand kommt in weißer und transparenter Farbe und Form vor, aber durch Einlagerung von Stickstoff oder anderen Materialien, sowie Kristallgitterdefekte kann er farbig auftreten in grün, gelb, orange, braun, blau, pink, rot, grau oder schwarz. Der Diamant hat eine Mohshärte von 10, die härteste Form eines Minerals. Der Diamant variiert allerdings in seinen Härtestufen, je nach Kristallrichtung, daher ist es möglich, Diamant mit Diamant zu schleifen. Die Diamantkristalle drehen das Licht und absorbieren Farbkomponenten des Lichtes der Spektralfarben. Wir sehen das Licht eigentlich weiß, obwohl es in den sogenannten Spektralfarben vorkommt. Wenn wir einen Gegenstand in einer Farbe sehen, so ist er in der Lage bestimmte Farbkomponenten der Spektralfarben zu absorbieren und wir sehen diesen Gegenstand in seinem ihm möglichen Farbbogen.

Das Gewicht des Diamanten wird in Karat angegeben, Abkürzung ct und in Deutschland wird Karat mit KT abgekürzt. Diese gesetzliche Maßeinheit bezeichnet die Masse von Edelsteinen und heißt metrischer Karat nach der DIN- Norm: DIN 1301-1. Umrechnungsformel:  1 metrischer Karat= 0,2 g= 2x 10-4 Kg.

Beschreibung der Reinheit eines Diamanten und fachliche Abkürzungen:

Kürzel Bezeichnung Beschreibung
fl flawless bei 10 facher Vergrößerung lupenrein, es sind keine Einschlüsse erkennbar
VVS1/ WSi very, very small enclusions bei 10 facher Vergrößerung sind Einschlüsse nur sehr, sehr schwer zu erkennen
VS1/ VSi very small enclusions bei 10 facher Vergrößerung Einschlüsse schwer zu erkennen
pi1 Piqué I Einschlüsse sind mit bloßem Auge zu erkennen, mindern die Brillianz aber nicht
Piquè II und Piquè III mindern die Brillianz.

18k Weißgold Diamantenring

Ein 18k Weißgold Diamantenring aus unserem Sortiment.

Der transparente und weiße Diamant hat viele Varianten des Weiß:

  • Für hochfeines Weiß gilt die GIA- Bezeichnung D und E.
  • Für feines Weiß, Top Wesselton die GIA- Bezeichnung F und S.
  • Für weiß, Wesselton die GIA- Bezeichnung H.
  • Für leicht getöntes Weiß, Top Crystall die GIA- Bezeichnung I und J.
  • Für getöntes Weiß, Crystall die GIA- Bezeichnung K und L.
  • Getönt, Top Cape die GIA- Bezeichnungen M, N und O.

Was einen Diamant zum Brilliant macht, ist der Schliff, der unterschiedliche Güten haben kann und sogar die Brillianz hervorhebt oder mindert, in einer Bewertungsskala von sehr gut (very good) bis gering (poor).

Man schleift allgemein Schmucksteine, um ihren Glanz zu verstärken und natürliche optische Effekte zu optimieren. Speziell ausgebildete Edelsteinschleifer führen den speziellen Schliff durch. Es gibt eine große Vielzahl an unterschiedlichen Schleifarten, die hauptsächlich speziell für das bestimmte Mineral angewendet werden. Hier werden nur einige Schleifarten besprochen, die speziell für den Diamanten angewendet werden.  Der klassische und weitverbeiteste Schliff für Diamanten ist der Full Cut oder Brilliantenschliff mit mindestens 56 Facetten. Der Emerald- Cut oder Smaragd- Schliff ist ein achteck geschliffener Diamant. Der Pear Shape oder Tropfen- Schliff ist eine in Tropfenform geschliffener Diamant. Der Marquise oder Navette- Schliff sieht wie ein facettenreiches Schiffchen aus. Der Oval- Schliff läßt den Diamanten in ovaler Form darstellen. Der Princess- Schliff ist ein Careé im Brilliant- Princess- Schliff.

Diamantenring 18k Weissgold

Ein weitererDiamantenring mit 18k Weissgold aus unserem Sortiment.

Die größten Diamantvorkommen sind in Russland, Afrika, Südafrika, Australien, Brasilien, Indien und Kanada. Die Weltproduktion von Rohdiamanten liegt bei ca. 20 Tonnen pro Jahr.  Der Natur- oder Rohdiamant kommt in dem Gestein Kimberlit vor. Diamanten entstehen unter großem Druck. Man vermutet, dass Kimberlit vor 70 bis 150 Millionen Jahren durch unterirdische Explosionen aus dem Erdmantel an die Oberfläche geschleudert wurde zusammen mit anderen Gesteinen und Granat.  Kimberlit enthält nicht immer Diamanten. Das älteste gefundene Kimberlit ist 1,2 Milliarden Jahre alt.

Der Preis eines Diamants oder Brilliants wird bestimmt durch die Form des Schliffs, Gewicht, Farbe und Reinheit. Der Diamant im Allgemeinen ist ein sehr altes Mineral. Man hat aus Funden ein Alter von 3 Milliarden Jahren und mehreren Hundert Millionen Jahren festgestellt. Das Alter eines Diamanten stellt man mit einem sehr komplizierten Verfahren an den Einschlüssen im Diamant fest.

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Edelstahl

Edelstahl Designer Armreif

Ein Edelstahl Designer Armreif aus unserem Sortiment.

Zu Beginn müssen wir Begriffe klären.  Vielfach wird Edelstahl mit der Vorstellung eines unverwüstlichen, unzerbrechlichen, nicht rostenden Metalls verbunden und diese Vorstellung ist falsch.  Stahl im Allgemeinen ist eine Eisenlegierung und Eisen ist korrosionsanfällig. Der Kohlenstoffgehalt dieser Eisenmasse darf 0,01 % bzw. 2,06 % nicht übersteigen.  Einfacher Stahl ist eine reine Eisen- Kohlenstofflegierung und wurde etwa vor 3.000 Jahren zum ersten Male hergestellt. Aus dem Schmelzen von Eisenerz entsteht Roheisen. Das Roheisen wird von Verunreinigungen durch unerwünschte andere Materialien und Senkung des Kohlenstoffgehaltes durch herausbrennen zu einfachem Stahl. Durch Zugabe von anderen Materialien, kann die Stahllegierung an unterschiedliche Anforderungen angepasst werden.

Die Eigenschaften der Legierung können durch Zugabe von Stahlveredlern verändert werden z.B. Chrom, Cobalt und Mangan. Es gibt auch nichtrostenden Stahl durch Zusatz von mindestens 10,5 % Chrom. Eine besondere Form des Stahls ist der Damaszener Stahl und wird als Werkstoff für Säbel und andere Blankwaffen verwendet.

Halskette Contemporary 925 Silber Komet

Eine Halskette Contemporary 925 Silber Komet aus unserem Sortiment.

Edelstahl ist eine Bezeichnung für legiert oder unlegierte Stähle mit besonderem Reinheitsgrad.  Die Eisenbegleiter, die Materialien natürlich vorkommend im Eisenerz, z.B. Schwefel und Phosphat dürfen 0,025 % nicht übersteigen.  Die Werkstoffnummer der Edelstähle bzw. der Edelstahllegierungen legen den Verwendungszweck nach Eigenschaften und Komponenten fest. Demzufolge kann man Stähle unterscheiden, die rostfrei sind aufgrund der Beigabe von Chrom, die aber noch unerwünschte andere Materialien enthalten. Edelstahl ist die Bezeichnung für den Reinheitsgrad, gibt aber keine Hinweise auf ein rostfreies Material.  Die Beimischung von Chrom als Beispiel senkt die  Korrosionsanfälligkeit.

Edelstahl Designer Armreif SPIRAL

Der Edelstahl Designer Armreif SPIRAL aus unserem Sortiment.

Der Schmuckstahl hat die Werkstoffnummer 1.4301 und ist ein Chrom- Nickel- Stahl.  Dieser Stahl ist gegen Wasser, Wasserdampf, Luftfeuchtigkeit,  Speisesäure und gegen schwache organische und anorganische Säuren beständig. Die Korrosionsbeständigkeit wird noch erhöht durch Elektropolieren. Dieser Stahl wird auch angewendet in der Nahrungsmittelindustrie, in der Pharma- und Medizintechnik, für Haushaltsgegenstände und Sanitäranlagen. Er beträgt 33 % des Produktionsanteils und ist somit der häufigste rostfreie Edelstahl auf dem Markt.  Heute erfreut sich Schmuck aus Edelstahl großer Beliebtheit. Er ist nicht nur sehr stabil, sondern auch in einer großen Vielzahl kreativster Varianten im Handel.

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Glas

Moldavite

Moldavite ist ein natürlich entstandenes Glas.
Moldavite, photographed on March 21st 2004 by Mp Moldaviitti, kuvattu 21. maaliskuuta 2004, kuvaaja Mp The file was originally uploaded to Finnish Wikipedia as Tektiitti moldaviitti.jpg

Der Begriff Glas wird hergeleitet von dem germanischen Wort Glasa, bedeutet etwas Glänzendes und Schimmerndes. Glas im Allgemeinen besteht aus Siliciumdioxid und wird unter starker Hitze in der Schmelze hergestellt. Glas erkaltet sehr schnell, was eine Kristallbildung weitgehend verhindert.  Grundlegend wird behauptet, Glas hat die gleiche Struktur wie Kristall, deshalb auch die Bezeichnung für einfaches Glas Quarzglas und für Kristall Quarz- Kristall.

Weitgehend ist man sich heute noch nicht über die Struktur Quarz und Glas einig. Man stützt sich auf Erkenntnisse aus dem Jahre 1932. Der Unterschied zwischen Glas und Quarz liegt lediglich  in der Struktur der Atombindungen. Das Kristall, Qaurz- Kristall oder Qauarz bildet Atombindungen in Gitterform aus, während das Glas, also Quarzglas netzförmige Atombindungen hat. Das Siliciumdioxid bestimmt die Grundstruktur des Glases, man nennt es auch Netzwerkbilder. Es handelt sich hier um das Einkomponentenglas, diese neigen eher zu Kristallisation. Mehrkomponentengläser z.B. mit Bortdioxid oder Arsensulfid kristallisieren nicht. Wirtschaftlich hat nur das Einkomponentenglas das Quarzglas Bedeutung. Für einfaches Gebrauchsglas nimmt man die Komponenten Natrium oder Kaliumdioxid.  Um eine Kristallbildung hervorzurufen, wird der Schmelzpunkt erhöht durch z.B. Zinkoxid oder Thallium.  Um die Lichtbrechung der Glassubstanz, also den Brechungsindex zu verändern, fügt man Barriumoxid oder Bleioxid hinzu. Gebräuchlich ist Glas transparent, um Glas einzutrüben fügt man Trübungsmittel hinzu: Zinndioxid, Calciumphosphat, Fluorid für Opalglas und Zinkoxid. Um die Bruchfestigkeit des Glases zu erhöhen, fügt man Aluminiumoxid hinzu.

Herz Armband *Blau-Violett* 14k Gold

Ein Goldarmband mit einem Swarovski Elements Herzanhänger in Blau-Violetter Farbe aus unserem Sortiment.

Um die Färbung des Glases zu verändern,  werden Nanopartikel von Metallen z.B. Gold und Silber in die Schmelze gegeben.  Gold färbt Glas rubinrot und wird Goldpurpur genannt, die teuerste Glasfärbung. Das Farbspektrum der Gläser durch Zugabe unterschiedlicher Materialien in die Schmelze ist breitgefächert:  unterschiedliche Blautöne, rosa, rot, gelb, grün, lila oder violett.

Es gibt auch natürliches Glas, das durch atomare Explosionen, Meteoriteneinschlag oder durch Bergstürze sich bildet.  Diese Gläser entstehen durch Schmelzen von Sand.  Die Gebrauchsgläser werden heute nur noch maschinell geblasen, gepresst oder gewalzt. Nur im Kunsthandwerk existieren noch mundgeblasene Gläser z.B. für teure Vasen, Trinkgläser für Weine oder andere kostspielige Getränke. Für alle Gläser gilt, die Grundsubstanz ist Quarzsand. Die Glaskunst wird seit der Antike betrieben. Besonders Glasperlen gehörten zu einer begehrten Handelsware zum Tauschhandel mit Gold, Elfenbein, Seide und Gewürze, sowie als allgemeines Zahlungsmittel. Auch heute noch ist die Galsperlenkunst das teuerste Sammlerobjekt.  Als Beispiel Glasperlen aus Venedig sind die bekanntesten und begehrtesten der Welt.  Sie sind deshalb so wertvoll, weil die Herstellung so kompliziert ist und jede Glasperle einzeln von Glaskünstlern kreiert wird. Auch in Deutschland gibt es eine lange Glastradition mit sehr wertvollen Glaskunstwerken aus dem Barock und Rokoko. So auch weitere bekannte und teure Glastrends nach aufwendigen Verfahren hergestellt, kunstvoll eingefärbt und verziert aus der Biedermeier- Zeit und Jugendstil. Deutschland gilt auch heute noch als größter Glasproduzent.

Wild Heart Herz Halskette *Aquamarin* 925 Silber

Eine 925 Silberhalskette mit Swarovski Elements Wild Heart in der Farbe Aquamarin aus unserem Sortiment.

Heute sehr modern ist Schmuck aus Kristallglas z.B. von dem Unternehmen Swarovski, eine österreichische Glasmanufaktur aus Tirol.  Die Tradition der Glas- und Glas- Kristall- Herstellung reicht bis ins 19. Jahrhundert und kommt anfänglich aus Böhmen. Die Produktpalette reicht von Kristallschmucksteinen, Kristallskulpturen bis hin zu optischen Präzisionsgeräten. Man könnte die Herstellung von Glas bzw. von Glaskristall als künstliche, sehr wertvolle Edelsteine ansehen. Seit 2008 erfolgreich im Handel die synthetischen Edelsteine unter der Marke “Enlightened- Swarovski Elements”.

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Pyrit

Pyrit

Pyrite können verschiedene Formen haben, wie auf diesem Bild zu sehen ist.

Pyrit ist ein interessantes Material in der Natur, dessen Nützlichkeit noch nicht genau geklärt ist.  Es bildet natürlich imposante Kristalle aus und hat einen edlen metallischen Glanz. Wegen seines schönen Goldglanzes, wird Pyrit oft mit dem Edelmetall Gold verwechselt. Pyrit ist im Gegensatz zu Gold nicht formbar und wesentlich härter. Pyrit kann tatsächlich in natürlichen Vorkommen Spuren von Gold enthalten, was ihn zu einem Golderz macht.

Pyrit

Pyrit in Würfelform. Rob Lavinsky, iRocks.com – CC-BY-SA-3.0 [CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons

Pyrit besteht aus Eisen und Schwefel im Verhältnis 1:2. Er gehört zur Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze mit der chemischen Bezeichnung Eisen (II) – disulfid. Pyrit ist auch unter den Namen Schwefelkies, Eisenkies, Katzengold, oder Narrengold bekannt. Die Bezeichnung Katzengold stammt von dem Begriff Ketzer, weil der Pyrit vom Äußeren Gold fast gleicht. Pyrit weist die Mohshärte von 6 bis 6,5 auf und gehört somit zu den mittelharten Mineralen. Pyrit ist zudem ein natürlicher Halbleiter. Daher und aus anderen physiologischen Gründen stellt Pyrit eine mögliche Alternative zu Silicium dar für die Herstellung von Solarzellen.

Ursprünglich wurde Pyrit zur Gewinnung von Schwefelsäure abgebaut, gelegentlich auch zur Eisengewinnung. Bei der Schwefelsäuregewinnung kommt es zu einem Rückstand, dem Purpurerz, das in Hochöfen zu Eisen verarbeitet wird. Purpurerz findet auch in Poliermitteln und als Farbgrundstoff Verwendung.

Mondstein und Labradorit Edelstein Collier

Ein Mondstein und Labradorit Edelstein Collier. Bei der Herstellung wurden auch facettierte Pyritedelsteine verarbeitet.

Aufgrund seines schönen Aussehens, seiner besonderen und unterschiedlichen Formgebung wird er auch als Schmuckstein verwendet. Pyrit wird zu Broschen und Anhängern verarbeitet. Auch in geschliffenem Zustand wird er als Ringstein verwendet oder zu Halsketten gefertigt. Weltweit konnte Pyrit im Jahre 2011 an etwa 30.000 Fundorten nachgewiesen werden.  Pyrit kommt häufig als Kristall vor, es sind über 60 Formen bekannt. Die häufigsten Formen sind der Würfel, das Pentagondodekaeder und der Oktaeder. Diese Kristallformen des Pyrit sind Grundformen, die auch als Kombinationen auftreten können. Pyrit ist also in jeder Hinsicht ein attraktives Mineral.

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Messing, Kupfer, Silber

Messingtürklopfer

Ein Türklopfer aus Messing

Messing ist eine Legierung  aus Kupfer und Zink.  Der Zinkanteil in diesen Legierungen schwankt zwischen 5% und 45%.  Das Farbspektrum reicht von goldrot bei hohem Kupferanteil bis hellgelb bei hohem Zinkanteil. Kupfer und Zink vermischen sich bei Hitze sehr gut und ändern ihren gleichbleibenden Zustand auch beim Abkühlen nicht. In Europa sind ca. 60 Sorten Messing gebräuchlich. Der Legierung werden auch für bestimmte Zwecke und Eigenschaften andere Metalle hinzugefügt z.B. Aluminium, Eisen, Mangan, Nickel und Zinn, sowie das Mineral Silicium. Diese Messinglegierungen nennt man Sondermessing. Für Messinggeschirr ist eine Legierung von bis zu 70% nützlich, sieht Gold sehr ähnlich und hat eine lange Tradition. Im 16. Jahrhundert war gediegenes Zink nur schwer erhältlich und man verwendete ein Zinkerz, das sogenannte Galmei für die Messinglegierung.  Weitere Kupferlegierungen sind: Bronze, Kupfer mit Zinn; Neusilber, Kupfer mit Nickel und Tombak, Kupfer mit Arsen. Messing ist härter als Kupfer, aber nicht so hart wie Bronze. Die Messingherstellung und Beliebtheit existiert seit der Antike vor allem wegen seines goldähnlichen Aussehens. Für billige Schmuckstücke wird oft das Talmigold verwendet, dies ist eine Rotgusslegierung aus Kupfer,  Zink, Zinn und Blei, die noch mit Gold plattiert wird. Weitere Messingsorten sind: Chrysorin, Cuivrepoli, Deltametall, Duranmetall, Nordisches Gold, Prinzmetall, Rauschgold, Platine, Muntzmetall, Potin Jaune.

Kupfer Armband

Ein Kupfer Armband aus unserem Sortiment.

Die Bezeichnung Kupfer geht auf den lateinischen Namen cuprum zurück und wird abgeleitet von dem Begriff aes cuprium, bedeutet Erz von der Insel Zypern, auf der in der Antike Kupfer gewonnen wurde. Kupfer gilt als sehr guter Wärme- und Stromleiter und es zählt zur Gruppe der Münzmetalle.  Kupfer gehört zu den Halbedelmetallen. Die älteste Kupferkultur ist bekannt in Hujayrat al- Ghuzlan in Joranien um 4.000 v.Chr., dort befand sich eine Kupfermassenproduktion. Die ersten Spiegel wurden aus Kupfer hergestellt. Größter Kupferhersteller war das Römische Reich mit einer etwa Jahresproduktion von 15.000 Tonnen.  Kupfer hat eine Mohshärte von 2.5 bis 3.  Zum Vergleich, ein Diamant hat eine Mohshärte von 10, die höchste Härtestufe. Heute ist der bedeutenste Kupferhersteller Chile,  gefolgt von Peru und U.S.A. In Europa bedeutend sind Polen, Portugal und Schweden. Verwendet wird Kupfer in der Elektro- und Installationstechnik, Münzen, Essbesteck, Schmuck, Kunstgegenstände und Musikinstrumente. Kupfer ist toxisch, aber für den Menschen nur abgeschwächt. Der Mensch kann täglich 0,04 Gramm Kupfer zu sich nehmen, ohne zu erkranken. Für Mikroorganismen ist Kupfer tödlich, daher sind Wasserleitungen meist aus Kupfer.

Massiv 925 Silber Ring

Ein massiver 925 Silber Ring aus unserem Sortiment.

Silber ist ein Edelmetall. Das Wort Silber kann von dem althochdeutschem Begriff Silabar abgeleitet werden.  Lateinisch heißt Silber argentum. Das Land Argentinien hat aufgrund seiner großen Vorkommen von Silbererzen seinen Namen erhalten. Die Ländernamensgebung nach Elementen ist häufiger, z.B. Francium, Germanium und Polonium. Silber wird seit dem 5. Jahrtausend v.Chr. genutzt von den Assyrern, den Goten, den Griechen, den Römern und die Ägypter bezeichneten Silber als Mondmetall.  Silber wird genutzt für Geschirr, Bestecke, Küchengeräte, Kunstgegenstände, Münzen und Schmuck, sowie im Bereich der Elektrik und Elektronik. Silber kommt oft als gediegenes Metall in der Erdkruste vor, aber auch als Silbererz. Die wichtigsten Länder für Silberförderung sind: Peru, Mexiko, China, Australien, U.S.A., Polen, Kanada, Russland und Bolivien. Silber im Endprodukt kommt nicht in Reinform vor, sondern in einer Legierung von Kupfer und Silber auf 1.000 Anteile Silber berechnet. Die meisten Silberlegierungen haben einen Feinsilbergehalt von 800, 835, 925 und 935 Anteilen Silber.  925 Silber wird auch Sterling Silber genannt, nach der britischen Währung Pfund Sterling.  Dies ist die wichtigste Silberlegierung und dient zur Herstellung von Münzen, Schmuck und Besteck. Das sogenannte Tula Silber stammt aus dem Mittelalter und ist eine Legierung von Silber, Kupfer, Blei und Schwefel. Es wurde zur Verzierung von Kunstwerken benötigt. Vermeil bedeutet vergoldetes Silber.

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Weißgold und Platin

Platinum Nugget

Ein Platinum Nugget von Alchemist-hp (Diskussion) (www.pse-mendelejew.de) (Eigenes Werk) [FAL oder GFDL 1.2 (http://www.gnu.org/licenses/old-licenses/fdl-1.2.html)], via Wikimedia Commons

Platin ist ein weißliches, silberfarnenes Edelmetall und gehört zu den Mineralien. Im verarbeiteten Zustand erkennt man Platin am Stempel “Pt 950”.  Das bedeutet auf 1.000 gerechnet sind 950 Anteile Platin und 50 Anteile eines anderen Metalls.  Platin als Schmuck ist also eine Legierung, um eine bessere Verarbeitung und Tragekomfort zu gewährleisten. Weißgold  oder Graugold ist ebenfalls von einer hellen Silberfarbe nach Verarbeitung zum Schmuckmetall.  Noch einmal zur Wiederholung,  Gold ist ein sehr weiches Edelmetall in gelblicher Farbe. 1.000 Anteile Gold, also Feingold sind für die Verarbeitung und für das tägliche Tragen zu weich, deshalb mischt man oder legiert man Gold mit anderen Schmuckmetallen, um es zu härten und vor Korrosion zu schützen. Demzufolge bedeutet 18 Karat Gold 750 Anteile Gold, 14 Karat Gold sind 585 Anteile Gold, 8 Karat sind 333 Anteile Gold. Die besondere silberne Farbe des Weißgoldes kommt zustande unter zulegieren von Silber, Kupfer und Palladium, je nach Farbvarianz. Diese Legierung hat eine gelblich graue Frabe. Das silbrig glänzende dem Platin ähnelnde Endprodukt wurde vorher noch mit einer feinen galvanischen Schicht von Rhodium überzogen.  Ein wichtiger Unterschied von Weißgold zu Platin ist, die niedrigere Dichte und somit ein leichteres Gewicht des Weißgoldes zu Platin.

18k Weißgold Diamantenring

Ein 18k Weißgold Diamantenring aus unserem Sortiment.

Platin ist von Natur aus weiß, während Gold gelblich ist.  Das Gold erhält durch seine Legierung mit einem silberfarbenen Metall und der galvanischen Schicht eine ähnliche Farbe wie Platin. Die Platinmetallgruppe enthält 6 Edelmetalle Platin, Palladium, Iridium, Rhodium, Osmium, Rathenium. Palladium wird auch zu Schmuck verarbeitet und hat einen Stempel “950 Pd”. Wie Platin auch, werden die Anteile Palladium auf 1.000 aufgerechnet. Die wichtigsten Fördernationen von Platin sind Südafrika mit 139.000 Kg im Jahre 2011, Russland mit 26.000 Kg im Jahre 2011 und Kanada mit 10.000 Kg im Jahre 2011.

Platin ist im Gegensatz zu Gold korrosionsbeständig und läuft nicht an bzw. verändert beim Tragen nicht die Farbe.  Weißgold erhält seine Korrosionsbeständigkeit durch die Legierung und/ oder galvanische Schicht.  Die Bezeichnung für Platin im Börsenhandel ist XPT. Der Platinpreis entwickelt sich spontan und unterliegt den Einflüssen wie Angebot und Nachfrage, Angst vor Inflation, wichtiger Ereignisse, langfristiger Entwicklungen und langfristiger Erwartungen. Von London aus geht wie bei dem Goldfixing auch ein Platin und Palladium Fixing zweimal täglich aus, um möglichst viele Transaktionen zu einem Festpreis zu bewerkstelligen. Der Platinpreis hängt sehr stark von der wirtschaftlichen Weltlage ab. In Phasen von wirtschaftlichem Wachstum liegt der Platinpreis höher als der Goldpreis. In Phasen wirtschaftlicher Unsicherheit fällt der Platinpreis unter den Goldpreis, weil die Nachfrage nach Platin geringer ist. Überwiegend werden die Schlussbestände pro Feinunze Platin in U.S.- Dollar angegeben.

Diamantenohrringe in 18k Weißgold

Ein paar Diamantenohrringe in 18k Weißgold aus unserem Sortiment.

Bitte achten Sie bei Ihrem Schmuckeinkauf besonders von Gold und Platin auf den gesetzmäßig bestimmten Stempel auf dem Schmuckstück. Ferner beachten Sie bitte Ursprungszeugnisse und Echtheitszertifikate. Ein kleiner Tipp am Rande, unsere Weißgoldschmuckstücke bestehen ausnahmslos aus der Legierung Gold, Palladium und Silber.

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