Zirkone, Zirkonia, synthetische Edelsteine

Zirkon

Ein geschliffener Zirkon.
By Gunnar Ries Amphibol (Own work (own photo)) [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

Der Zirkon wird aufgrund seines äußeren Erscheinungsbildes und der Verarbeitung gern mit dem Diamanten verwechselt oder als preisgünstiger Diamantenersatz getragen. Der Zirkon ist ein Mineral der Mineralklasse der Silicate und Germanate. Das Zirkonkristallsystem hat die chemische Formel: ZRSiO4.  Die Mohshärte liegt bei 6,5 bis 7,5.  Das natürliche Vorkommen des Zirkon hat viele Farbvarianten: farblos, gelb, rot, braun, grün, blau und schwarz. Der Zirkon kommt in der Erdkruste vor und ist das häufigste Mineral, wird auch oft von etlichen anderen Mineralen begleitet. Er ist das älteste vorkommende Mineral der Erde und des Mondes.  Man schätzt der Zirkon ist etwa vor 4,4 Milliarden Jahren entstanden. Andere Bezeichnungen für Zirkon sind Hyazinth oder Jacinth. Fundorte des Zirkon: Madagaskar, Australien, Deutschland, U.S.A., Kambodscha, Sri Lanka, Thailand, Birma, Ceylon, Tansania, Kanada und Norwegen. Zur Herstellung von Schmucksteinen werden nur transparente Zirkonkristalle verwendet. Der Marktpreis wird vor allem bestimmt durch seine Farbtiefe, Farbart und sein Gewicht in Karat.  Der Preis bewegt sich pro Karat (errechneter Mittelwert) von $ 24 für weißen Zirkon bis $ 103 für Zirkon der Farbe Royal Blau.

Babyschuh mit saphirblauen und weissen Zirkonia

Ein Anhänger in Form eines Babyschuhs mit saphirblauen und weissen Zirkonia aus unserem Sortiment.

Zirkonia ist Zirkoniumdioxid und wurde zum ersten Male 1973 im Labor des Lebedew- Instituts für Physik in Moskau hergestellt.  Zirkonia ist also ein Kunstprodukt auf der Basis Zirkon nur ohne Silicate. Zirkonia besteht aus Zirkoniumoxid mit 5 % bis 8 % Calciumoxid oder mit 15 % bis 18 % Yttriumoxid. Dazu kommen farbgebende Substanzen. Diese Masse wird auf 2.000 Grad Celsius erhitzt und abgekühlt. Der ursprüngliche Schmuckstein hieß Fianit bzw. Phianit und war gedacht als preisgünstiger Ersatz für Diamanten. Das Kristallsystem des Zirkonia ist ähnlich dem des Diamanten. Ein anderer Name für Zirkonia im Handel ist Cubic Zirkonia. Zirkonia hat eine Mohshärte von 8,5.

Das Herstellen von synthetischen Edelsteinen hat eine lange Tradition.  Schon im antiken Ägypten wurden einfache Steine mit Glas und Glasur veredelt und zu Schmuck verarbeitet. Sehr bekannt sind auch die Strasssteine. Im Jahre 1758 entwickelte der Wiener Joseph Strasser eine schleifbare Glassorte, sie sollte als Diamantimitat in den europäischen Handel gelangen.  Für Edelsteinimitate benutzt man Blei als Zugabe oder Flint Glas (sehr hoher Bleigehalt) für eine Diamanten ähnliche Lichtbrechung und Lichtreflexion. Für Modeschmuck wird z.B. einfaches Fensterglas verwendet, ebenso Kunstharze und Plastik. 1910 stellte der Franzose Vernueil erstmals synthetische Rubine, synthetische Saphire, synthetische Korunde, synthetische Spinelle, synthetische Aquamarine, synthetische Turmaline und synthetische blaue Zirkone her.  Seit 1948 ist der synthetische Rutil bekannt, der gern als Diamantersatz verwendet wird. Seit 1970 werden synthetische Diamanten in Edelsteinqualität hergestellt. So gut wie alle bekannten und wertvollen Edelsteine, können heute synthetisch hergestellt werden. Die synthetischen Edelsteine sind makellos, lupenrein und von natürlichen Edelsteinen nicht zu unterscheiden ohne mineralogische Untersuchung.

Goldring mit Strasssteinen

Ein mit Strasssteinen besetzter Goldring.

Im Handel werden auch rekonstruierte Edelsteine angeboten. Diese werden aus kleinen Splittern echter Edelsteine zu größeren zusammengeschmolzen. Die sogenannten Dubletten und Tripletten sind zusammengesetzte Schichten von echten Schmucksteinen/ Edelsteinen und Glas oder Kunststoff.  Dubletten und Trepletten müssen gesondert ausgeschrieben und deklariert werden. Manchmal versucht man empfindliche Edelsteine mit diesem Verfahren zu schützen und länger haltbar zu machen. Diese sind von echten Edelsteinen kaum zu unterscheiden.

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